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geschrieben am: 18.09.2003 um 13:29 Uhr
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Zuerstmal: der gute Elrik hat völlig Recht. Jo, das sage ich, die sich zu beiden aufgeführten Punkten bekennt, und zwar nicht schuldig bekennt, aber bekennt.
Eine Ausklammerung: ich weiß nicht, ob besagter Herr wirklich gut und stimmungsvoll spielt, ich entsinne mich nicht daran, daß er jemals auf einen meiner Chars eingegangen wäre, zumindest nicht mit diesem Nick. Da das alles etwas schwammig ist, belassen wirs dabei.
Kommen wir zu den Anfängen: da gab es mal eine Engelsfall, die ein-Satz-emotes geschrieben hat, und das über einen ziemlich langen Zeitraum hinweg. Nie wirklich kurz, aber meistens ein bis zwei Zeilen. Es kam höchst selten vor, daß jemand drauf eingegangen ist, und warum? Nicht, weil man etwa durch die Schreibart von dem Char abgestoßen wurde, sondern weil der einfach so passiv war.
Zeitsprung: da gibt es eine Höllenstern, anderer Name, gleicher Charakter. Die tritt mit Eigenbeweihräucherung der Schreiberin auf, und wird eigentlich auf offener Lichtung so gut wie nie beachtet. Woran liegt das? Nicht etwa, weil man bei der Spielweise den Überblick verliert, nein, weil der Char einfach passiv ist, und von daher von vielen als langweilig empfunden wird (pardon, mir liegt nunmal etwas an ihr. Stille Wasser sind tief, sagt man).
Kommt das nun so vor, daß ich, so wie gestern, mal jemanden anspiele, und der tatsächlich darauf anspringt, dann kann das schonmal in eine literarische Schlacht ausarten. Jene Person, die ich anspielte, war selbst ein Romanschreiber, und durchaus fähig, meine Postings mental und intellektuell zu verkraften. Wäre es nun ein Zapper gewesen, die meiner Meinung nach sehr wohl stimmungsvoll spielen können (wenn sie sich Mühe geben, woran es oft auch hapert), dann hätte moi ihre Schreibweise gedrosselt, was erwiesenermaßen schon in überlaufenen Seps und bei Quests sehr gut funktioniert hat. Übrigens, wenn es zuviel wird, kann man mich auch immer drum bitten, mich zu zügeln - weil ich nämlich in meiner Leidenschaft ab und an über die Stränge schlage und nicht jeder an jedem Tag in geistiger Hochform ist. Ich auch nicht.
Aber warum soll ich, wo es es mir doch wesentlich mehr Spaß macht, auf Tad-Williams-Niveau zu schreiben, darauf verzichten, wo ich doch gar keinen Char habe, der sich zu fünf anderen ans Lagerfeuer setzt, sondern seine Unscheinbarkeit auslebt, die wesentliches Bestandteil des Charkonzepts ist? Pardon, die Clientel, die mit Höllenstern spielt, ist über all die Jahre, und all die stilistischen Veränderungen hinweg, die gleiche gewesen, ganz undabhängig ob ich drei Dreizeiler brauche oder einen Zweizeiler, um mich zu introducen. Dazu möchte ich noch anführen, was eigentlich nur ein kleines Detail am Rande ist: ich bemühe mich darum, meine Satzstruktur recht einfach zu halten, und zum Beispiel nicht tausend Nebensätze einzuschieben, sondern wenn schon viele Nebensätze, dann die immer hinten anzuhängen.
Zur Vergangenheitsform: Geschmäcker sind verschieden, und Moden ändern sich. Ich weiß, daß sich mir die Nackenhaare aufstellen, wenn jemand schreibt: "die seinigen Hände", weils einfach falsch ist. Ich weiß, daß ich es nicht leiden kann, wenn jemand off: oder öff: benutzt anstelle von Klammern. Warum sollte das anderen mit der Vergangenheitsform anders gehen? Gegenfrage: hat irgendjemand Rücksicht auf das genommen, was ich, und nicht nur ich, nicht leiden kann? Nö. Und das ist manchmal auch gut so, denn wie gesagt, Geschmäcker sind verschieden, und ich bin tolerant genug, die Leute off:en zu lassen. Für mich liest sich die Vergangenheitsform schöner, und sie paßt besser zu meiner Spielweise. Ja, ich habe auch im Präsenz geschrieben, und das hörte sich für die Weile, da ich es tat, auch gut für mich an, aber jetzt paßt mir dieser Schuh eben nicht mehr.
Abschließend: wenn mir jetzt jemand wie Elrik implizieren wollte (Achtung, das ist eine Spekulation von mir, kein Grund auszuticken), daß er ja gerne mal mit einem Char von mir spielen würde, sich aber nicht traut, weil er kategorisch den Überblick verliert - umpf. Dann hätte er mir das auch flüstern können. Möchte der Verfasser besagter Kritiken nur mitlesen, was ich auch ab und an sehr gerne mache - ja bitte, warum dann überhaupt die Kritik, denn da hat er dann gar kein Recht drauf.
- Einen Platz im Wald wegnehmen und nicht spielen.
- Keinen Roman lesen wollen, aber lesen wollen. ((???))
- Nicht mit gutem Beispiel vorangehen.
ICH habe noch nicht mit Elrik gespielt, nicht wissentlich, und vielleicht hab ich ihn ja mal während meines Lernprozesses, bis daß ich all das konnte, was ich oben an Kompromissen aufgeführt habe, ganz tierisch verschreckt. Aber ich wüßte nicht, warum. Denn eigentlich beiße ich nicht, nur weil ich ein Pseudonymlexikon besitze.
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