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The Döner Files oder die Vorzüge der interkulturellen Kommunikation |
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geschrieben am: 29.03.2013 um 02:10 Uhr
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Ich betrat voller Vorfreude auf einen leckeren Döner einen Imbiss. Der Raum war leer, ich war ganz offensichtlich der einzige Kunde und hinter der Theke stand ein etwa vierzigjähriger Mann mit Schnauzbart. Er lächelte mich freundlich an, ich ging einen Schritt auf den Tresen zu, lächelte ebenso freundlich zurück und sagte: Ich möchte bitte einen Döner haben, ohne Zaziki, Zwiebeln und scharfe Soße.“ Der Dönermann schaute mich ernst an und antwortete: „Der Urüz grürüz kesserkürrederem essk hürriet.“ Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Leicht verwirrt antwortete ich: „Äh, wie bitte?“
„Du nix Türke?“
„Mmh, ich denke nicht, ich mag mich aber auch irren. Einen Döner bitte und wie gesagt, ohne Zaziki, Zwiebeln und scharfe Soße“
„Mit Schaf?“
„Mit was?“
„Mit Schaf!“
„Ich bin mir nicht ganz sicher, ich sag mal lieber nein.“
Gedankenverloren sah ich dem Dönermann dabei zu wie er seine Arbeit verrichtete und dachte darüber nach, warum er mir wohl ein Schaf auf meinen Döner packen wollte. Dann sagte er zu mir: “Döner fertig, alles drauf?“.“ Hat mir der Mann überhaupt zugehört?“ dachte ich und antwortete:
„Nein!“
„Mit Schaf?“
„Nein!“
„Zaziki?“
„Nein!“
Damit war meine Frage beantwortet, er hatte mir wohl nicht zugehört. Just in diesem Moment betrat ein weiterer Mann die Imbissbude und sprach den Dönermann an: „Üledschim kürigat dürürüp.“
Der Dönermann erwiderte etwas, dass sich in meinen Ohren etwa so anhörte: “ Heide, heide, dürüm ölem, olum. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder mir zu und fragte: „Mit Schaf?“
Ich antwortete, langsam der Verzweiflung nahe: „ Nein!“
„Zaziki?“
„Nein!“
„Zwiebel?“
„Nein!“
„Schmeckt aber gut.“
„Ist mir egal.“
Das Telefon klingelte. Der Dönermann ging kurz ran, nahm eine Bestellung auf, kam zum Tresen zurück und machte scharfe Soße auf den Döner.
„War doch richtig, mit Schaf?“
Leicht resigniert antwortete ich: „Ja richtig, und ich hätte noch gerne Zaziki und Zwiebeln drauf, die schmecken nämlich gut.“
Eilig bezahlte ich den Dönermann und setzte meinen Weg zur U-Bahnstation, den Döner verzehrend, fort.
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geschrieben am: 29.03.2013 um 18:12 Uhr
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Wir müssen denselben Dönermann haben
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geschrieben am: 31.03.2013 um 23:41 Uhr
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Schön, dass ich nicht der Einzige bin, dem es so geht.  |
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geschrieben am: 31.03.2013 um 23:41 Uhr
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Schön, dass ich nicht der Einzige bin, dem es so geht. |
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geschrieben am: 01.04.2013 um 00:56 Uhr
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mein dönermann versteht mich immer und ich ihn  |
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geschrieben am: 01.04.2013 um 13:42 Uhr
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Zitat von: Sheamus mein dönermann versteht mich immer und ich ihn  |
/fg |
Denk immer daran:
Egal wie schlecht dein Leben gerade läuft,irgendwo auf der Welt fällt einem dicken Kind grad sein Eis herunter, ohne das es einmal dran geleckt hat! |
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