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Hephaias Geschichte |
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geschrieben am: 16.12.2006 um 15:09 Uhr
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Auf diesen Tag hatte Hephaia sich schon seit Wochen gefreut. Die ganze Familie hatte sich versammelt und war bei guter Laune. Denn Hephaia wurde heute 12 Jahre. Sie war so aufgeregt, dass sie, als sie die riesige Geburtstagstorte sah, überhaupt kein Wort mehr über ihre Lippen brachte."Hey Süße!" erklang eine Stimme hinter ihr und Hephaia spürte eine vertraute Hand auf ihrer rechten Schulter. Es war ihre Mutter. Der Mensch, den sie am meisten liebte und dem sie am meisten vertraute. "Los! Puste die Kerzen aus! Und vergiss nicht, dir was zu wünschen!"Hephaia nickte und holte tief Luft. Dann pustete sie so stark sie konnte und alle Kerzen erloschen. Die Familie klatschte. "Also das Geburtstagskind muss aber auch die Torte anschneiden", lächelte Hephaias Großvater und drückte Hephaia ein Kuchenmesser in die Hand. Ein wenig verunsichert schaute Hephaia auf die im Licht aufblitzende Klinge und wandte sich dem Kuchen zu. Grade als sie anfangen wollte zu schneiden, spürte sie eine gewisse, fremde Wärme in ihrer Hand. Ihr Finger kribbelten und plötzlich schoss, wie aus dem Nichts, ein kleiner Feuerball aus ihrer Hand und traf den Kuchen. Der Kuchen schmolz unter Einfluss dieser Hitze, so dass er mit den Kerzen zusammen zu einer einzigen klebrigen Masse wurde, die sich auf dem Holztisch, auf dem Hephaias Mutter den Kuchen zuvor aufgestellt hatte, ausbreitete. Völlig entsetzt starrten die Geburtstagsgäste auf Hephaias Hand. Hephaia selbst zitterte am ganzen Körper. Was war das? Ein Feuerball aus ihrer Hand? Unmöglich! Aber er war da! Das kann einfach nicht sein! Hephaia ließ das Messer fallen und blickte in die entsetzten Gesichter ihrer ganzen Familie. Alle waren ruhig. Man hatte das Gefühl, dass sich sogar niemand traute auch nur zu atmen. "Sie ist ein Mutant!" polterte es aus der Menge und Hephaia zuckte zusammen. Ein Mutant? Sie? Was zum Teufel war hier los? "Hey, nein! Ich bin kein Mutant!" versuchte Hephaia ihre Familie zu beruhigen und machte einen Schritt nach vorn. Das reichte aus, ihre Familie in völlige Panik zu versetzen, so dass alle flüchteten. Hephaia liefen Tränen über die Wangen. Hatte sie jetzt ihre ganze Familie verloren? All die Menschen, die ihr so viel bedeuteten? Wieder spürte sie die vertraute Hand auf ihrer Schulter.
"Komm Heph. Ich glaube ich muss dir viele Dinge erklären." Hephaia nickte und folgte ihrer Mutter ins Wohnzimmer, um sich dort mit ihr auf dem Sofa nieder zu lassen. Süße. Es gibt da Dinge, die habe ich dir noch nicht gesagt. Und ich habe gehofft, dass du es jetzt auch noch nicht erfahren musst. Doch unter diesen Umständen sehe ich keine andere Möglichkeit ", sie sah Hephaia mit einen ernsten Gesicht an. "Der Mann, der vor einem Jahr gestorben ist, Heph, ist nicht dein Vater."Hephaia sackte in sich zusammen. Sie vermisste ihren Vater sehr, denn er war immer da gewesen, wenn sie ihn brauchte. Und letztes Jahr hatte ihn ein Autounfall aus dieser Welt gerissen. Und das sollte jetzt plötzlich nicht mehr ihr Vater sein? |
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geschrieben am: 16.12.2006 um 15:16 Uhr
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" Das ist noch nicht alles, Süße." Hephaia sah ihre Mutter erschrocken an."Dein richtiger Vater lebt und ist ein Mutant. Und du bist daher auch einer."Hephaia brach in Tränen aus. Ein Mutant? Sie? Das konnte, nein, das durfte einfach nicht sein! "Hör zu, Süße! Dein Vater hat besondere Kräfte. Die haben etwas mit Feuer zu tun und so wie es aussieht, hast du sie auch. Ich hatte so gehofft, dass du diese Kräfte nicht entwickelst. Das sie verborgen bleiben und nie an die Oberfläche gelangen. Doch anscheinend soll es so sein." Eine Träne lief Hephaias Mutter über die Wange."Es tut mit leid, dass ich dich davor nicht beschützen kann, Süße. Es tut mir leid."Hephaia saß neben ihrer Mutter und starrte auf den Boden. Ihre Lippen waren verklebt und ihre Stimme, wenn sie etwas gesagt hätte, wäre schwach und leise gewesen. Was sollte sie nun tun? Ein Mutant? Sie wusste was erst kürzlich passierte. In der Nachbarschaft lebte ein Junge in ihrem Alter. Und dieser wurde aus der Stadt verbannt, als die Leute erfuhren, dass er ein Mutant war. Gejagt haben sie ihn. Würde ihr nun das Gleiche bevorstehen?Das Telefon klingelte und Hephaia und ihre Mutter zuckten gleichzeitig zusammen. Hephaias Mutter stand auf, ging zu Telefon und nahm ab.Das Gespräch dauerte sehr lange, obwohl sich Hephaias Mutter auf die Worte -Ja-, -Nein-, -Wahrscheinlich- beschränkte. Nach einer guten Stunde legte sie auf. Sie seufzte."Das war dein Großvater", fing sie an."Ich habe ihn beruhigen können und die anderen sind auch nicht mehr panisch. Sie werden es keinem sagen, dass du ein Mutant bist. Also bist du wieder in Sicherheit, meine Süße." Ihre Mutter lächelte. Doch Hephaia hatte ein seltsames Gefühl. In Sicherheit? Daran glaubte sie nicht. Ein Mutant war in dieser Stadt niemals in Sicherheit. Sie dachte wieder an den Nachbarsjungen."Hey? Was ist denn los, Süße? Worüberý.." Ihre Mutter hielt inne. Es klopfte heftig an der Tür. "Polizei! Machen Sie auf! Wir wissen, dass Sie einem Mutanten Unterschlupf gewähren! Machen Sie auf!" Hephaia und ihre Mutter sahen sich an. Als hätte das gereicht, um die wichtigsten Informationen zur Flucht auszutauschen, rannten beide in den Garten. Dort kletterten sie über die hohe Mauer, die den Garten vor neugierigen Blicken schütze. Das Auto stand nicht weit entfernt und Gott sei Dank nicht an der Vorderseite des Hauses. Sonst hätten die vielen Polizisten, die sich bereits vor dem Haus eingefunden hatten, die Flucht genau verfolgen können. So hatten sie eine Chance unbemerkt zu verschwinden. Sie stiegen ein und hörten Schüsse. Das Schloss der Haustür wurde wohl gerade aufgeschossen. Hephaia zitterte am ganzen Körper. Was ist, wenn sie erwischt werden?
Ihre Mutter startete den Motor des alten Wagens, der bestimmt schon 13 Jahre alt war, und Hephaia beruhigte sich wieder, als der Motor aufheulte und sie das bekannte Knattern hörte, das dieser immer machte. |
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geschrieben am: 16.12.2006 um 15:21 Uhr
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Ihre Mutter löste die Handbremse, legte den ersten Gang ein und spielte mit Kupplung und Gas, um anzufahren. Das Motorgeräusch verstummte. Ihre Mutter drehte den Autoschlüssel im Zündschloss hin und her. Es passierte nichts."Verdammtes Mistding!" fluchte ihre Mutter. "Warum grade jetzt?" Sie versuchte noch ein, zwei Mal den Motor zu starten, bis sie dann endgültig aufgab. "Verdammt!" Sie haute mit der Hand aufs Lenkrad.Plötzlich öffnete sich die Fahrertür und ein Polizist packte Hephaias Mutter am Arm. Er zerrte sie aus dem Auto und ihre Mutter schrie auf."Lass mich los, verdammt noch mal!" brüllte sie."Mama!" schrie Hephaia und stürmte aus dem Auto und stand direkt vor dem Polizisten, der ihre Mutter noch am Arm festhielt. Ein zweiter stand daneben und sah Hephaia grinsend an."Na Kleine? Kommst du freiwillig mit oder müssen wir dir da nachhelfen?" Er machte einen Schritt auf Hephaia zu."Lasst die Finger von ihr!" schrie ihre Mutter und schlug um sich. Einer der Polizisten schlug ihr mit dem Knüppel auf den Kopf, so dass sie in sich zusammen sackte.
Hephaia starrte die beiden Polizisten an und sie spürte wieder die gewisse, fremde Wärme in ihrer Hand und die Finger fingen wieder an zu kribbeln. Doch diesmal kam ihr das gerade recht.
Ein Feuerball schoss aus ihrer rechten Hand und er traf einer der Polizisten, der dann schmerzverzerrt zu Boden ging. Der andere Polizist sah Hephaia geschockt an, bevor er panisch die Flucht ergriff. Hephaia stürmte zu ihrer bewusstlosen Mutter und versuchte sie wach zu rütteln. "Mum! Wach auf! Wach doch bitte auf!"Völlig benebelt und mit dröhnendem Kopf öffnete Hephaias Mutter die Augen."Was ist passiert?" "Später Mum! Komm! Wir müssen hier weg!" Hephaia half ihrer Mutter auf und packte sie an der Hand."Was hast du getan?" keuchte ihre Mutter, als sie den bewusstlosen Polizisten entdeckte. Hephaia antwortete nicht, sondern stürmte los und zog ihre Mutter hinter sich her. Sie rannten in den nahe gelegenen Wald. Obwohl sie nicht zurückschauten, wussten beide, dass die Polizisten sie verfolgten. Hephaia merkte, dass ihre Ausdauer nachließ und keuchte. Aber sie musste sich zusammen reißen. Sie durfte jetzt nicht stehen bleiben. Plötzlich spürte sie einen starken Schmerz in ihrem rechten Knöchel und stürzte. Sie war über eine Wurzel gestolpert. "Was ist passiert?" fragte ihre Mutter hektisch."Mein Fuß, Mum! Ich bin gestolpert! Er tut so weh!" weinte Hephaia. "Süße, du musst aufstehen! Sie sind gleich hier!" "Ich kann nicht! Es tut so weh!" Vor ihnen tauchte plötzlich eine große männliche Gestalt auf und beugte sich zu Hephaia hinunter."Komm! Ich nehme dich Huckepack!" ertönte eine tiefe aber angenehme Stimme.
Von dem Auftauchen dieser Person noch völlig perplex nickte Hephaia und der Fremde wuchtete sie auf seinen Rücken. "Halt dich gut fest!" befahl der Fremde und Hephaia klammerte sich so fest an seinen Rücken, wie sie nur konnte. "Hey! Was soll dasý" schimpfte Hephaias Mutter."Lassen Sie meine Tochter zufrieden!" |
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geschrieben am: 16.12.2006 um 15:26 Uhr
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Der Fremde drehte sich um und Hephaias Mutter konnte nun sein Gesicht erkennen. Sie wurde kreidebleich im Gesicht und ihr Mund stand offen."Nimm du ihre Mutter!" sagte der Fremde und eine zweite Person tauchte auf. Diese nahm Hephaias Mutter, die sich überhaupt nicht dagegen wehrte, Huckepack. "Na dann wollen wir mal!" grinste der erste Fremde und lief los und der zweite war immer dicht hinter ihm. "Den Treffpunkt weißt du?" rief der erste Fremde zu dem zweiten und steuerte auf den Waldrand zu. Der zweite antwortete nicht, sondern erhöhte ganz abrupt seine Geschwindigkeit und schoss an dem Ersten vorbei. Hephaia konnte nicht einmal richtig erkennen, dass da gerade eine Person an ihr vorbeirauschte. Es war alles einfach zu schnell. Sie hörte noch ihre Mutter schreien: "Hilfe! Nicht so schnell!" Doch dann wurde es ruhig, was zweifellos daran lag, dass die beiden schon zu weit weg waren, als das man auch nur ein einziges Geräusch von ihnen hätte hören können. Hephaia bereitete sich gerade darauf vor, dass sie gleich auch an allem so schnell vorbeisauste, da merkte sie plötzlich, dass sie sich immer weiter vom Boden entfernte. Sie sah, wie der Wald immer kleiner wurde und sie klammerte sich noch fester an den Fremden. Dieser hustete kurz, weil sie ihn fast erwürgt hätte. "Du musst mich schon am leben lassen. Ansonsten fällst du wieder runter!ý grinste der Fremde. Hephaia konnte darauf nicht antworten. Sie war zu sehr damit beschäftig, nicht auf den Boden zu sehen. Aber dies klappte nicht wirklich und sie musste sich stark konzentrieren, um nicht zu schreien. Denn sie hatte Höhenangst und sie war jetzt definitiv einfach zu weit vom Boden entfernt. "Kannst du nicht laufen, so wie der andere? Ich mag nicht hier oben sein", sagte sie mit zitternder Stimme.
"Naja, tut mir leid, Kleine. Aber ich kann nun mal fliegen und er schnell rennen", erklärte der Fremde, während er die Geschwindigkeit ein wenig erhöhte."Aber ich kann ja schneller fliegen", fügte er hinzu und Hephaia kniff die Augen zu. Jetzt war ihr auch noch schlecht. Eins wusste sie genau. Sie würde nie wieder fliegen. Zumindest nicht so! Der Flug dauerte ca. eine Stunde bevor sie den vereinbarten Treffpunkt erreichten. Hephaia sprang sofort von seinem Rücken und rannte zu ihrer Mutter, als sie diese entdeckte, die nicht weit entfernt auf dem Boden saß. Doch diese schien gerade gedanklich abwesend zu sein. "Ich dachte schon, ihr seid verloren gegangen", schmunzelte der zweite Fremde, der sich an dem einzigen Baum anlehnte, der in der in der Nähe war. "Naja fliegen ist halt nicht so schnell", räusperte sich der Erste und der Zweite lachte. Der Erste zog eine Augenbraue hoch und wandte sich Hephaia und ihrer Mutter zu. Er setzte sich zu den beiden und zum ersten Mal konnte Hephaia sein Gesicht sehen. Es hatte markante Züge und ausdrucksvolle braune Augen, die Hephaia nun anblickten."Deine Mutter hat dir nichts erzählt, oder?" fragte er nach einer Weile und seufzte. |
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geschrieben am: 16.12.2006 um 15:30 Uhr
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Ohne das Hephaia auch nur die Chance hatte zu antworten, ergriff ihre Mutter das Wort.
"Was soll ich ihr nicht erzählt haben? Das du ein Dreckskerl bist?"Sie schaute ihn wütend an. Er wandte den Blick ab und seufzte wieder."Du bist gegangen, einfach so. Und nun tauchst du wieder auf und bringst alles durcheinander! Ich sagte dir, dass ich nicht möchte, dass Hephaia so ein Leben führt wie du!" Hephaia war verwirrt. Worüber sprachen die beiden? Und noch wichtiger: Wer war dieser Fremde? "Es ist jetzt aber zu spät. Nun weiß die ganze Stadt, dass sie ein Mutant ist und bestimmte Kräfte hat", erwiderte er. "Dann werden wir eben in eine andere Stadt ziehen, wo uns niemand kennt!""Das ist lächerlich und das weißt du. Es wird nicht lange dauern und sie werden euch auch dort verjagen."Hephaias Mutter hielt kurz inne. Anscheinend dachte sie einen kurzen Moment über seine Worte nach. "Hör zu! Ich tue das, was ich für das Beste halte und dazu gehört ganz bestimmt nicht, dass Hephaia eine Superheldin wird und Schurken jagt!" zischte sie den Fremden an. Superheldin? Schurken? Was ging hier vor? "Ähm, entschuldigt mal bitte kurz, aberý" fing Hephaia an. "Wenn du meinst, dass es besser ist, von einer Stadt in die nächste zu ziehen und sie immer wieder aus der Umgebung zu reißen!" schnaufte der Fremde. "Ich wollte nur mal kurz sagen, dassý" versuchte Hephaia erneut. "Was kümmerst du dich darum?" fragte Hephaias Mutter wütend.
"Verdammt noch mal! Warum hört mir denn hier keiner zu?" brüllte Hephaia. Ihre Mutter und der Fremde zuckten zusammen und sahen Hephaia überrascht an. Endlich hatte sie die Aufmerksamkeit der beiden. "Was ist hier los? Was soll das Ganze hier?" fragte sie und die beiden schauten auf den Boden. "Nunja", fing der Fremde an. "Ich bin dein Vater."
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geschrieben am: 16.12.2006 um 15:34 Uhr
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Hephaia sackte zu Boden. Ihr Vater? Sie wusste nicht, was sie jetzt sagen sollte.
„Na ganz toll! Jetzt hast du sie total durcheinander gebracht!“ fauchte Hephaias Mutter. „Willst du sie belügen?“ schnaufte Hephaias Vater. Sie keiften sich noch eine Weile an, aber Hephaia hört nicht hin. Sie dachte nach. Das war also ihr Vater. Ein Mutant. Vermutlich hatte er auch solche Feuerkräfte wie sie. Also hatte er ihr diese besonderen Fähigkeiten vererbt. Vielleicht war es ja gar nicht so schlecht, eine Superheldin zu werden. Aber ihre Mutter würde es nicht zulassen, dass hatte sie ja bereits sehr deutlich gemacht. Und gegen ihre Mutter wollte sie sich einfach nicht stellen. Also musste sie ihre Mutter umstimmen. „Ich will eine Superheldin werden!“ unterbrach Hephaia den Streit der beiden. Fast gleichzeitig starrten sie Hephaia an. Der Fremde, der an dem Baum anlehnte und sich köstlich über die Meinungsverschiedenheit von Hephaias Eltern amüsierte, blickte Hephaia verdutzt an.„Was willst du?“ zischte ihre Mutter. „Eine Superheldin werden, hast du ihr nicht zugehört?“ fuhr Hephaias Vater sie an. „Sie kann für sich selbst sprechen!“ fauchte sie zurück.
„Aber Mum. Ich möchte das wirklich“, erklärte Hephaia.„Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll“, erwiderte ihre Mutter. „Mum, sieh mal“, fuhr Hephaia fort. „Ich möchte nicht von einer Stadt in die nächste ziehen. Ich möchte nicht verfolgt oder sogar gejagt werden. Außerdem möchte ich mehr über meine Kräfte erfahren und lernen, wie man sie kontrolliert und einsetzt.“
Ihre Mutter war sprachlos.„Jetzt gib dir einen Ruck und sei nicht so stur!“ drängte Hephaias Vater. Hephaias Mutter überlegte kurz. Sie schien die nächste Argumentation gegen eines Superheldendaseins gedanklich zurecht zu legen. „Bist du ihr im Klaren, wie viel Verantwortung du tragen würdest?“ fragte sie Hephaia mit ernstem Blick. „Weißt du, das dass auch sehr gefährlich werden kann? Du bist nicht unsterblich, Süße.“
„Ich weiß das alles, Mum. Gib mir doch ne Chance“, bat Hephaia. Ihre Mutter hielt wieder inne. „Nun ja“, fing sie an. „Wenn du dir so sicher bist, dann will ich dir nicht im Wege stehen."
Hephaia konnte es nicht fassen. Sie würde eine Superheldin werden! „Na dann, auf nach Paragon City!“ grinste Hephaias Vater.
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geschrieben am: 16.12.2006 um 15:40 Uhr
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Hephaias Mutter saß auf dem Balkon des neuen Appartements, in dem Hephaia und sie nun lebten. Das Gebäude lag ziemlich zentral im Atlas Park man konnte von dort aus das Rathaus sehen. Hephaias Vater hatte ihnen diese Unterkunft besorgt und er wohnte direkt darunter.
„Also Heph. Du musst es wollen. Ansonsten wirst du das Feuer nie unter deine Kontrolle bringen“, erklärt er Hephaia, während sie versuchte eine kleine Kerze anzuzünden. Aber es wollte ihr einfach nicht gelingen. „Ich will es ja! Aber das Feuer will nicht!“ motzte Hephaia herum und setzte sich schmollend auf den Stuhl, der neben dem ihrer Mutter stand. Ihre Mutter blickte kurz von dem Buch auf, dass sie grade las, seufzte und widmete sich wieder ihrer Lektüre. „Na ja gut. Machen wir Schluss für heute“, sagte Hephaias Vater und stützte sich mit seinen Händen am Geländer ab. Er blickte auf das Rathaus. „Vielleicht bist du noch nicht bereit, Heph!“ seufzte er nach einiger Zeit. Hephaia starrte ihn an. Wie konnte er so was sagen? Natürlich war sie bereit! „Doch ich bin bereit!“ erwiderte sie entschlossen, stand auf und ging zu der kleinen Kerze, die ihr Vater auf dem Balkonboden aufgestellt hatte. Sie setzte sich davor und versuchte krampfhaft eine Flamme aus ihrem Finger hervorzulocken. Doch es geschah nichts. Sie versuchte es erneut. Aber die Kerze blieb aus. Hephaias Vater lachte.
„Ach Heph. Lass es gut sein. Wir versuchen es morgen noch mal, okay?“ Er stand nun neben ihr und tätschelte ihren Kopf. „Du wirst es schon noch lernen!“ grinste er. Hephaias Mutter räusperte sich.„Was ist?“ fragte Hephaias Vater, während er eine Augenbraue hochzog. „Na ja, wenn man bedenkt, dass wir jetzt schon seit ca. 6 Jahren hier leben und sie noch nicht mal eine Kerze anzünden kann. Dann muss ich die Fähigkeiten ihres Lehrers wohl in Frage stellen“, grinste sie ihn an. Er behielt den Kommentar, den er sich schon zurechtgelegt hatte, für sich und schnaubte nur. „Wenn du meinst“, antwortete er und richtete seinen Blick wieder auf Hephaia, die immer noch auf dem Boden saß und die Kerze anstarrte.„Weißt du, Heph. Manche Leute verstehen einfach nicht, dass besondere Superhelden viel Zeit brauchen, um zu lernen mit ihren Kräften um zugehen!“ Er grinste und Hephaia sah ihn an. Dann grinste auch sie und erhob sich wieder vom Boden. „Wenigstens kann ich schon fliegen“, warf sie ein und lachte dabei. „Ja, das kannst du. Das stimmt!“ bestätigte er.Ihre Mutter seufzte wieder und konzentrierte sich auf ihr Buch. „Heph, du wirst schon noch…..“ Er hielt inne. „Was ist?“ fragte Heph verwundert.In diesem Moment traf ein gewaltiger Feuerball den Balkon und er stürzte ein. Hephaias Mutter schrie als sie in die Tiefe stürzte und man konnte deutlich den erleichterten Seufzer hören, als Hephaias Vater sie vor dem Aufprall auffing.Hephaia schwebte in der Luft direkt neben der Balkontür und versuchte die Ursache des Feuerballs ausfindig zu machen. |
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geschrieben am: 16.12.2006 um 15:43 Uhr
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Es dauerte nicht lang und sie sah wie eine merkwürdige Gestalt auf ihre Eltern zuflog, die nun bereits auf der Straße vor dem großen Gebäude, in dem sie wohnten, gelandet waren.
Hephaia brüllte. Doch die beiden hörten sie nicht. Ohne zu zögern, folg sie los. Sie musste die beiden erreichen, bevor diese seltsame Gestalt bei ihnen war. Doch Hephaia kam zu spät. Sie sah, wie wieder ein riesiger Feuerball durch die Luft flog und ihre Eltern traf. Sie flog so schnell sie konnte und als sie ihre Eltern erreichte, lagen beide leblos am Boden. Die Gestalt stand nun direkt vor Hephaia und ihre Augen glühten. „Na? Hat dir die Show gefallen?“ zischte sie. Hephaia hatte Angst, große Angst und hielt schützend die Arme vor ihr Gesicht, da sie nun einen Feuerball erwartete. Aber es passierte nichts. „Keine Angst, ich werde dich nicht töten. Wir werden uns wieder sehen, wenn du im vollen Besitz deiner Kräfte bist! Also bereite dich darauf vor, Hephaia!“ Die Gestalt verschwand ganz plötzlich. Als ob sie sich einfach in Luft aufgelöst hatte. Hephaia sah zu ihren Eltern. Ihre leblosen Körper lagen nebeneinander auf der Straße. Brandspuren waren um sie herum zu finden. Sie brauchte nicht näher hinzusehen, um zu wissen, dass sie beide tot waren. Tot. Sie waren tot. Die einzigen Personen, die sie noch in ihrem Leben gehabt hatte. Ihr einziger Halt. Jetzt war alles egal. Restlos alles.
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geschrieben am: 16.12.2006 um 15:47 Uhr
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Es waren nun schon 3 Tage seit dem Tod ihrer Eltern vergangen und Hephaia saß auf dem Dach des Rathauses in Atlas Park. Hier flog sie immer hin, wenn sie für sich sein wollte. Sie mochte diesen Ort und genoss immer wieder die Aussicht. Die Rathausflagge, die auf dem höchsten Punkt des Gebäudes aufgestellt war, flatterte im Wind und Hephaia sah der Sonne zu, wie sie langsam am Horizont verschwand. Als es schließlich völlig dunkel war, beobachtete Hephaia die Lichter der Stadt. Überall funkelte es nun und Hephaia [censored]ß einen Moment lang, dass sie völlig allein war. Sie wurde von lauter Musik aus ihrer Gedankenwelt gerissen und suchte die Ursache dieses Lärms. Sie flog von Dach hinunter und sah sich um. Nicht weit von ihr, auf dem Platz direkt vor der Rathaustreppe, entdeckte sie ein paar Superhelden, die zu lauter Musik tanzten. Sie lebte jetzt schon 6 Jahre hier, aber so was hatte sie noch nicht gesehen. Die meisten von ihnen hatten keine Kostüme an sondern ganz normale Alltagskleidung. Sie schienen sehr viel Spaß zu haben. Hephaia schlich näher heran und versteckte sich hinter einer der Rathaussäulen. Vielleicht sollte sie zu ihnen hinunter gehen und einfach mittanzen. Aber wahrscheinlich wollten sie eh unter sich bleiben. Hephaia wollte sie grade umdrehen und gehen, als sie plötzlich jemanden in der Menge entdeckte, der sie ansah. Zumindest glaubte sie das und als der Held seinen Blick fest auf sie fixierte, wusste sie ganz genau, dass sie gemeint war. Völlig perplex spurtete Hephaia los und wollte grade sich in die Luft erheben, als sie sich plötzlich nicht mehr bewegen konnte. Ein Eisblock hatte sich um ihren Körper geschlossen und ihr wurde eiskalt. Genau so schnell wie der Eisblock gekommen war, verschwand er auch wieder und Hephaia sank zitternd zu Boden. „Verdammt Base! Willst du sie umbringen?“ ertönte eine männliche Stimme. „Du hast gesagt, ich solle sie aufhalten!“ rechtfertigte sich eine andere Stimme. „Ja, aber doch nicht so! Du kannst sie doch nicht einfrieren!“ erwiderte die erste Stimme wieder. Die zweite Person schnaubte. „Alles klar?“ Hephaia öffnete die Augen und sah, wie sich jemand über sie beugte und sie erschreckte sich so sehr, dass sie panisch aufsprang und in Kampfhaltung überging. „Finger weg von mir! Ich kann euch verbrennen, wenn ich will!“ versuchte sie so gut es ging sicher zu sagen, allerdings merkte sie selbst, dass ihre Stimme zitterte, was nicht nur daran lag, dass ihr immer noch verdammt kalt war. „Hey, hey! Wir tun dir nichts“, versicherte ihr die erste Person und trat ein Stück an sie heran. „Nicht zu nahe!“ schrie sie und flog los. Sie sauste durch die Luft so schnell sie konnte und übersah die Wand, die ihren Weg kreuzte. Mit einem lauten Schrei prallte sie dagegen und ging zu Boden. Sie sah noch, wie jemand auf sie zu geflogen kam, bevor ihr schwarz vor Augen wurde. Mit starken Kopfschmerzen wachte Hephaia auf. Sie fand sich in einem kleinen Zimmer wieder. |
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geschrieben am: 16.12.2006 um 15:53 Uhr
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Sie lag in einem Bett und hoffte, dass sie alles nur geträumt hatte. Aber eine große, schmerzende Beule an ihrer Schläfe machte diese Hoffnung zunichte. Wo war sie hier? Sie versuchte aufzustehen, doch der Aufprall hatte ihr am ganzen Körper Prellungen beschert, so dass sie sich schmerzverzerrt wieder hinlegte. Es klopfte und eine junge männliche Person kam herein. Und sie kam Hephaia sehr bekannt vor. Dies war die Person, die sich über sie gebeugt hatte. „Na? Geht es dir schon besser?“ fragte die Person und setzte sich neben das Bett auf dem Hephaia lag. Sie drehte den Kopf zum Fenster, so dass sie das Gesicht des Fremden nicht sehen konnte. „Redest wohl nicht so gerne, wie?“ Der Fremde lachte ein wenig. Hephaia allerdings sah keinen Grund, auch nur ein bisschen zu lächeln. „Ich muss mich entschuldigen. Mein Freund Base hat es ein wenig mit dem Eis übertrieben“, sprach der Fremde weiter. Doch Hephaia beachtete ihn gar nicht, sondern sah sich den Sonnenaufgang durch das Fenster an. „Hmpf. Könntest du wenigstens so tun, als ob du mir zuhören würdest?" Hephaia fiel auf, dass seine Stimme recht angenehm war. „Magst du was essen? Habe da noch so ein paar Brötchen von meinem Lieblingsbäcker. Die sind echt lecker, sage ich dir!" Hephaia hatte großen Hunger und in diesem Moment knurrte ihr Magen so laut, so dass der Fremde wieder lachte. „Wie ich höre, hat da jemand Hunger!“ Hephaia sah zwar sein Gesicht nicht, aber sie wusste ganz genau, dass er jetzt grinste. „Na okay. Ich fasse dieses Schweigen als ein –Ja- auf und mache dir mal ganz fix Frühstück. Bin gleich wieder da“, sagte er und stand auf. Hephaia drehte sich um und sah ihn direkt an. „Danke“, flüsterte sie und der Fremde grinste sie an. Dann verschwand er durch die Zimmertür und zog diese zu. Hephaia stand auf und wollte zum Fenster gehen, als sie bemerkte, dass sie nichts außer einem T-Shirt und ihrer Unterhose trug. Ihre rote Lederkombi mit den weißen Feuerstreifen, die ihr Vater ihr zum 16. Geburtstag geschenkt hatte, hang über einem Stuhl. Wutentbrannt stapfte sie zur Tür, riss sie auf und biss sich auf die Lippen, als ihr Körper schmerzte. Doch der Schmerz verschwand schnell und sie entdeckte den Fremden sehr schnell. Er stand in der Küche und es roch nach frischen Brötchen. Er war gerade dabei, ein paar Spiegeleier zu braten, als sie hinter ihm auftauchte und sah ihn wütend an. „Was soll das? Wer hat dir erlaubt, mich so einfach auszuziehen?“ zischte sie und der Fremde fuhr herum. „Wie? Ausziehen? Na, hättest du lieber in deiner Lederkombi geschlafen?“ fragte er verdutzt. Hephaia spürte wieder das Kribbeln in ihren Fingern. Gerade richtig, dachte sie bei sich und konzentrierte sich. Dann schoss ein kleiner Feuerball aus ihrer Hand und traf die Pfanne mit den Spiegeleiern. Das Fett in der Bratpfanne fing sofort Feuer und der Fremde schaute sie ärgerlich an. „Ich hoffe, du magst es gut durch“, grinste Hephaia und freute sich innerlich über den Triumph. |
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geschrieben am: 16.12.2006 um 16:00 Uhr
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Der Fremde hastete einen Raum weiter und holte eine Decke. Damit löschte er das Feuer in der Pfanne und stellte diese in die Spüle. „Dann gibt’s halt keine Spiegeleier.“ Er zuckte mit den Schultern und setzte sich an einen kleinen Tisch, um den herum drei Stühle standen. Für mehr wäre auch gar kein Platz gewesen. „Da du ja schon aufgestanden bist, kannste dich ja hier zu mir setzten und mit mir frühstücken“, sagte er, während er ein Brötchen aufschnitt.
Hephaia zögerte noch einen Moment, setzte sich aber dann zu ihm, als der Hunger größer wurde als ihr Stolz.„Achso, ich hatte mich ja noch gar nicht vorgestellt“, erklärte der Fremde.
„Mein Name ist Drebin. Und verrätst du mir auch deinen Namen?“ „Hephaia. Ich heiße Hephaia.“ Die Ganze Zeit, während sie aßen, sprach keiner der beiden. Hephaia sah die ganze Zeit aus dem Fenster und Drebin las Zeitung. „Oh man. Schon wieder ist eine junge Frau verschwunden. Das passiert sehr häufig in letzter Zeit!“ stellte Drebin fest und seufzte dabei. Doch Hephaia hörte nicht wirklich hin. Sie war vielmehr mit dem Gedanken beschäftigt, wer diese Gestalt war, die vor drei Tagen ein riesiges Loch in ihr Leben gerissen hatte. Drebin bemerkte, dass Hephaia es nicht wirklich interessierte, dass er etwas sagte, schwieg und las weiter. „So“, fing er nach einer Weile an und legte die Zeitung beiseite. „Dann bringe ich dich jetzt mal nach Hause.“ Ohne auch nur zu antworten, stand Hephaia auf und ging in den Raum mit dem Bett, in dem sie zuvor gelegen hatte. Drebin folgte ihr. Sie schnappte sich ihre Lederkombi und wollte sich grade das T-Shirt ausziehen, als sie Drebin bemerkte, der sich an den Türrahmen gelehnt hatte. Hephaia räusperte sich und sah ihn schräg an. „Oh! Sorry!“ sagte er schnell und verließ den Raum. Nachdem Hephaia sich angezogen hatte, verließen beide die Wohnung. Als sie vor dem Gebäude standen, in dem sich Hephaias Wohnung befand, blieb Drebin stehen und schaute etwas verwundert den Bauarbeitern zu, die gerade dabei waren, große Risse und Löcher in der Straße vor dem Haus zu beseitigen. „Davon habe ich gelesen. Hier sollen angeblich zwei Menschen ums Leben gekommen sein. Keiner weiß etwas Genaueres“, erklärte er und Hephaia wurde kreidebleich im Gesicht. „Ein Feuerball hat sie getötet“, antwortete Hephaia leise und sie musste sich schwer zusammen reißen, um keine Träne zu vergießen. „Oh, wirklich? Es sollen ja eine Frau und ein Mann gewesen sein. Aber die Polizei gibt keine Einzelheiten heraus. Niemand weiß genau, wer sie waren." „Der Mann war mein Vater und die Frau meine Mutter“, sagte Hephaia mit tränenerstickender Stimme und Drebin sah sie erschrocken an. Er wollte etwas sagen, doch als Hephaia anfing bitterlich zu weinen, beschloss er, seinen Mund zu halten und nahm sie in den Arm. Eine lange Zeit standen sie dort und Hephaia weinte und weinte. Aber es schien Drebin völlig egal zu sein. Er blieb einfach da stehen und hielt sie fest. |
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geschrieben am: 16.12.2006 um 16:05 Uhr
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Nun fühlte sich Hephaia zum ersten Mal seit dem Tod ihrer Eltern nicht allein. Plötzlich stieß sie Drebin beiseite und schluchzte. „Ich werde dann mal nach oben gehen. Danke für alles.“ Hephaia fuhr herum und verschwand im Gebäude. Sie ließ Drebin einfach so zurück, ohne dass er auch nur den Hauch einer Chance hatte, irgendetwas zu sagen. Irgendwie war ihr die Ganze Situation unangenehm geworden. Im Appartement angekommen, ging Hephaia in ihr Zimmer und legte sich auf ihr Bett. Sie dachte an diesem Tag noch über vieles nach. Über Drebin, über den Tod ihrer Eltern und wie sie ihre Feuerkräfte endlich unter Kontrolle bringen konnte. Und über die seltsame Gestalt, die ihre Eltern getötet hatte. Das einzige was Hephaia wusste, war, dass die Stimme männlich geklungen hatte. Aber sie war auch irgendwie verzerrt gewesen, so dass sie sich nicht vollkommen sicher war. Hephaia wurde von einem Geräusch hoch geschreckt, das aus dem Wohnzimmer kam. Vorsichtig stand sie auf und schlich aus ihrem Zimmer den Flur entlang, bis sie das Wohnzimmer erreichte. Die Balkontür war offen und sie überlegte, ob sie diese offen gelassen hatte. War sich aber sicher, dass die Tür fest verschlossen war, als sie gestern zum Rathaus geflogen war. Dann sah sie, dass die Scheibe eingeschlagen worden ist und sie wusste, dass sich jemand im Raum befand, der hier nicht hingehörte. Doch sie sah niemanden. Plötzlich tauchten vor ihr drei Gestalten auf. Alle hatten ein schwarzes Gewand an und hatten eine Kapuze tief ins Gesicht gezogen. „Ah, Hephaia. Richtig? Wir haben dich erwartet!“ zischte eine Gestalt. Hephaia konnte aber nicht genau sagen, welche der drei grade gesprochen hatte. „Unseren Meister hast du ja bereits kennen gelernt!“ Hephaia erinnerte sich an die Gestalt vor drei Tagen. Sie war auch mit so einem Gewand bekleidet gewesen. „Wer seid ihr?“ fragte Hephaia und versuchte nicht ängstlich zu wirken, was ihr auch gelang. „Nun, das tut hier nichts zur Sache, Hephaia! Unser Meister will, dass du zu ihm kommst!“ „Warum? Er sagte, dass wir uns wieder sehen, wenn ich im Vollbesitz meiner Kräfte bin und das bin ich nicht!“ sagte Hephaia pampig und sie hoffte, dass sie sich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte. „Er hat es sich anders überlegt. Er will, dass du seine Schülerin wirst. Du hast potenzial, dem Bösen zu dienen!“ „Wieso sollte ich zu ihm gehen? Er hat meine Eltern getötet!“ zischte Hephaia und eine der drei Gestalten machte eine rasche Handbewegung. Ein großer Feuerball erschien vor der Gestalt und Hephaia schluckte schwer. „Nun, wenn du nicht zu ihm kommen willst, dann müssen wir dich leider töten!“Der Feuerball raste auf Hephaia zu und sie schaffte es grade noch aus dem Fenster zu springen. Glassplitter begleiteten sie auf dem Weg in Tiefe und ihr gelang es, noch bevor sie auf den Boden aufprallte, zu schweben und konnte somit das Schlimmste vermeiden. Die drei Gestalten waren ihr gefolgt und diesmal kamen drei Feuerbälle auf Hephaia zu. |
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geschrieben am: 16.12.2006 um 16:08 Uhr
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Sie versuchte auszuweichen, doch einer der Feuerbälle traf sie und sie wurde zu Boden geschleudert. Sie versuchte sich aufzurichten, doch sie war zu schwach. Die drei Gestalten kamen auf sie zu und als sie direkt vor ihr standen, bereitete sich Hephaia auf ihren Tod vor.
Plötzlich umhüllte eine der Gestalten eine dicke Eisschicht und Hephaia kam diese Eis sehr bekannt vor. Elektrische Ladungen trafen die zweite Gestalt, so dass sie nicht mehr in Lage war, sich zu bewegen. Hephaia sah zwei Personen, die sich dem Ort des Geschenens näherten und eine der beiden konnte sie sofort erkennen. Es war Drebin.
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geschrieben am: 17.12.2006 um 06:41 Uhr
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Hephaia wurde schwarz vor Augen und in der Ferne hörte sie die Geräusche des Kampfes. Sie hörte Stimmen und Schreie, aber alles schien so weit von ihr entfernt zu sein. Schließlich verlor sie völlig das Bewusstsein. Sie wachte mit starken Kopfschmerzen auf und grelles Licht brannte in ihren Augen. Ihr Körper schmerzte und selbst die Bewegungen ihrer Augen, um den Raum zu erkunden, fielen ihr sehr schwer. Dazu kam noch, dass sie alles verschwommen sah und als sie eine Weile verzweifelt versucht hatte, im Raum auch nur einen einzigen Gegenstand deutlich zu erkennen, gab sie auf und schloss die Augen. Plötzlich spürte sie, wie eine sanfte Berührung ihre Hand streifte und schließlich zu einem leichten Griff wurde. Hephaia öffnete erneut die Augen und blickte zur Seite. Drebin saß neben ihr auf einem Stuhl und sah sie besorgt an. Und da war noch jemand, der hinter Drebin am Fenster stand. Aber diese Person war ihr völlig fremd. „Hey, wie geht es dir?“ fragte Drebin leise und lächelte sie an. Hephaia versuchte zu sprechen, aber ihr Mund war einfach zu trocken und sie war einfach zu schwach. Sie versuchte Drebin anzulächeln, aber auch das wollte einfach nicht klappen. Drebin schien zu erkennen, wie sehr sie sich bemühte und lächelte erneut. „Ist schon okay, ruh dich aus. Du brauchst nichts zu sagen.“ In diesem Moment kam der Fremde am Fenster ans Bett heran und sah Hephaia mit schuldvollen Augen an. „Es tut mir leid! Ich war nicht schnell genug, sonst hätte dich der Feuerball gar nicht erst getroffen. Es tut mir leid!“ murmelte er und senkte seinen Blick zum Boden. „Red keinen Unsinn, Base!“ raunte Drebin und sah ihn streng an. „Hör auf damit, dir die Schuld zu geben!“Base? Diesen Namen hatte Hephaia schon mal gehört. Das war doch der, der sie in einen Eisblock festgesetzt hatte. Sie ärgerte sich, dass sie jetzt in diesem Moment nichts sagen konnte. Base hatte immer noch seinen Blick zu Boden gerichtet. Und Drebin widmete sich wieder Hephaia und sah sie an.
„Du scheinst viele Feinde zu haben, wie? Allerdings frage ich mich, warum?“ sagte Drebin schließlich und Hephaia hätte so gerne drauf geantwortet. „Na ja, erzähl es, wenn es dir besser geht.“ Drebin stand auf und ließ Hephaias Hand los. Er sah sie noch einmal kurz an, bevor er durch die Tür aus dem Raum verschwand. Base verweilte noch eine Weile in seiner Ich-bin-an-allem-Schuld-Position und verließ dann ebenfalls den Raum. Nun war Hephaia allein und sie schloss die Augen erneut. Sie spürte, wie die Müdigkeit sie völlig überrumpelte und schlief ein. Es war ein tiefer und langer Schlaf. Hephaia blieb noch 3 Wochen in der Klinik in Atlas Park, bevor die Ärzte das O.K. gaben, so dass sie endlich diesen Ort verlassen durfte. Hephaia hasste Krankenhäuser, allerdings hatte ihr Vater einmal gesagt, dass sie diesen Ort wahrscheinlich häufiger besuchen würde. Und damit schien er wohl Recht zu haben, wenn das so weiter ging. Hephaia hoffte, dass sie nicht noch einmal angegriffen werden würde. |
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geschrieben am: 17.12.2006 um 06:48 Uhr
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Hephaia blieb noch 3 Wochen in der Klinik in Atlas Park, bevor die Ärzte das O.K. gaben, so dass sie endlich diesen Ort verlassen durfte. Hephaia hasste Krankenhäuser, allerdings hatte ihr Vater einmal gesagt, dass sie diesen Ort wahrscheinlich häufiger besuchen würde. Und damit schien er wohl Recht zu haben, wenn das so weiter ging. Hephaia hoffte, dass sie nicht noch einmal angegriffen werden würde. Denn noch hatte sie ihre Feuerkräfte nicht ganz unter Kontrolle. Base holte sie vom Krankenhaus ab. In den letzten 3 Wochen hatten sich die beiden sehr gut angefreundet, und dass Base sie einmal in einem Eisblock eingefroren hatte, hatte Hephaia ihm schnell verziehen. „Hey Hephi!“ begrüßte er sie. „Hey!“ erwiderte sie und schaute, als sie bemerkte, dass Drebin nicht da war, Base verwundert an. Der verstand den Blick sofort und schaute sie ernst an. „Er konnte nicht kommen. Er musste was Wichtiges erledigen!“ erklärte er und Hephaia seufzte. „Na ja! Lass uns hier verschwinden! Ich will einfach nur weg von diesem Krankenhaus!“ grinste sie ihn an und Base nickte lachend. „Dann sollten wir keine Sekunde länger zögern!" Base spurtete mit Supergeschwindigkeit los und Hephaia blieb stehen. Sie verschränkte die Arme vor ihrem Oberkörper, tippte mit einem Fuß schnell auf den Boden und verzog das Gesicht. Base bemerkte, dass Hephaia ihm nicht folgte und kam zurück. „Was ist los?“ fragte er verdutzt, als er sie in dieser Position dastehen sah.
„Ich kann nicht so schnell rennen, das weißt du doch!“ tadelte sie ihn. „Na dann flieg halt!“ erwiderte er grinsend und bereitete sich darauf vor, wieder los zu spurten. „Nee, lieber nicht“, sagte Hephaia und Base brach in schallendes Gelächter aus. „Ach ja, da war doch mal so eine Sache mit einer Wand, stimmt’s? Als Drebin mir das erzählt hat, habe ich auf dem Boden gelegen vor Lachen. Echt irre witzig!“ gröhlte Base und Hephaia sah ihn wütend an. „Das kann jedem mal passieren!“ rechtfertigte sie sich. „Ach Hephilein, dich kann man so schön ärgern!“ Base lächelte sie an und erte ihr zu. „Na komm! Dann laufen wir halt und schauen uns ein wenig Atlas Park dabei an. Wenn man immer so schnell durch läuft, sieht man kaum was!" „Das ist eine sehr gute Idee“, bestätigte Hephaia und beide gingen los. Sie schlenderten gemütlich durch die Straßen unterhielten sich über die belanglosesten Dinge. Sie lachten viel und Hephaia [censored]ß für eine kurze Zeit all die schrecklichen Erlebnisse, die in der Vergangenheit ihr Leben gekreuzt hatten. Sie mochte Base sehr, weil er sie immer zum Lachen brachte und sie glaubte, in ihm einen guten Freund gefunden zu haben. „Was hat Drebin eigentlich so wichtiges zu erledigen?“ platzte es plötzlich aus Hephaia heraus. „Ich dachte schon, du würdest nie fragen!“ schmunzelte Base. „Na ja, ich darf dir nichts sagen, also wirst du wohl warten müssen, bis er es dir selbst sagen kann.“ Hephaia sah ihn schräg an. „Dann eben nicht!“ schnaubte sie und betrachtete den Himmel.
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geschrieben am: 17.12.2006 um 06:53 Uhr
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„Bist du jetzt etwa beleidigt?“ fragte Base und sein Grinsen wurde so breit, dass Hephaia dachte, es würde ihm gleich aus dem Gesicht springen. „Nein, bin ich nicht!“ beendete Hephaia dieses Thema. Base lachte noch einmal kurz, bevor sie schließlich schweigend weitergingen. Nach einer Weile erreichten sie ein hohes Gebäude und Hephaia war erstaunt über die Ausmaße, die dieses Haus besaß. Sie hatte es zwar schon mal gesehen, aber es noch nie genauer betrachtet. „Na dann rein in die gute Stube“, sagte Base und ließ Hephaia den Vortritt. Eine große gläserner Schiebetür öffnete sich völlig automatisch, als Hephaia näher herantrat. Sie ging hinein und kam in eine Art Halle. Der Boden war aus einem glänzenden Material, was wahrscheinlich irgendeine Steinart darstellte, die Hephaia allerdings nicht bestimmen konnte. Die Decke war hoch und mit Landschaftsmalereien verziert. Überall waren Kameras, so dass sich Hephaia doch ein wenig beobachtet fühlte. Rechts und links befanden sich, jeweils gegenüber voneinander, kleine Öffnungen in den Wänden, durch die Wasser hinausplätscherte und an einer glatten Steinwand in ein großes Becken floss. Wahrscheinlich befand sich in dem Becken eine Art von Pumpe, die immer wieder dasselbe Wasser durch diesen Kreislauf schickte. Hephaias Blick richtete sich auf das andere Ende dieser Halle. Eine Art Tresen ragte aus dem Boden und schien aus Marmor zu sein. Und mitten auf diesem Marmorkoloss war der Name -Gothic- eingraviert. Noch völlig sprachlos und erstaunt über die Dinge, die sie hier sah, hatte Hephaia nicht bemerkt, dass sie stehen geblieben war. „Kommst du?“ schallte eine Stimme an ihr Ohr. Es war Base, der schon längst an diesem mysteriösen Tresen stand. „Oh ja, sorry. War grade nur….also ich meine…wow!“ stammelte Hephaia und Base lachte. Sie eilte schnell zu ihm und bemerkte erst jetzt, das hinter diesem Tresen drei Personen standen, die alle samt irgendwie gleich aussahen. Das war also so eine Art Empfang, dachte Hephaia bei sich und bewunderte die beiden riesigen Grünpflanzen, die neben diesem Empfang standen. Sie schaute sich die Pflanzen ganz genau an, doch sie wusste einfach nicht, was für welche das waren. „Sagen Sie einfach, dass Hephaia und Base hier sind“, forderte Base die drei Mitarbeiter auf. „Das ist also Hephaia!“ sprachen die drei synchron und Hephaia sah sie verwirrt an. „Die können nicht anders“, flüsterte Base Hephaia zu und grinste wieder. „Sie beide werden bereits erwartet!“ fuhren die drei fort. „Danke“, sagte Base und er packte Hephaia an der Hand. Er zog sie zu einer rieseigen Aufzugstür und drückte auf eine Taste. „Dann mal los, Hephilein“, grinste Base als sich die Aufzugstür öffnete und sie beide traten hinein. Base drückte die Taste zum obersten Stockwerk und Hephaia grübelte darüber nach, was sie jetzt erwarten würde. Sie hoffte, es würde nichts Schlimmes sein.
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geschrieben am: 17.12.2006 um 06:59 Uhr
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Die Aufzugstür öffnete sich und gab die Sicht auf einen Gang frei, der nicht viel breiter als der Aufzugschacht selbst war. Der Boden war dem in der großen Halle sehr ähnlich, allerdings glänzte er nicht so sehr, was wohl daran lag, dass die einzigen Lichtquellen wenige Fackeln waren, die die Wand des schmalen Ganges säumten. Somit war nicht genug Licht vorhanden, um den Boden näher zu untersuchen. Hephaia widmete sich der Wand und berührte sie mit einer Hand, während sie langsam den Gang entlang lief. Die Wände hier waren rau und gar nicht verziert, so wie es Hephaia erwartet hatte. Sie waren einfach nur schlicht und aus grauem Stein. Die Decke war sehr hoch, so dass Hephaia bei dem wenigen Licht, nicht das Ende sehen konnte, als sie den Blick nach oben richtete. Der Gang schien kein Ende zu nehmen und als Hephaia glaubte, sie würde das Ende niemals erreichen, stand sie plötzlich vor einer rieseigen Flügeltür. Diese war komplett aus Holz und ebenfalls so schlicht, wie alles hier oben. Base öffnete eine Seite der Tür und Hephaia war verwundert darüber, das diese nicht quietschte. Denn neu war diese Tür ganz bestimmt nicht. Base ließ ihr den Vortritt und schloss die Tür, nachdem auch er eingetreten war. Der Raum war klein und die Decke niedrig. Der Boden war aus dunklem Holz und die Wände aus grauem Stein. Auch hier spendeten Fackeln das Licht. Ihr gegenüber flackerte ein Feuer im Kamin und untermalte mit seinem Knistern die sanfte Musik, die diesen Raum erfüllte. Hephaia entdeckte mitten im Raum einen riesigen Sessel, der komplett mit Fellen überzogen war. Sie wollte gar nicht erst darüber nachdenken, ob diese echt waren oder nicht. Auf einer Armlehne sah Hephaia eine Hand, die zum Takt der Musik mit ihren Fingern tippte. Plötzlich entdeckte sie Drebin. Er stand neben dem Sessel, die Arme hinter dem Rücken verschränkt und den Blick zu Boden gerichtet. Sie drehte sich zu Base um und fand ihn in der gleichen Pose vor, nur dass er an der großen Holztür stand. „Du bist also Hephaia!“ ertönte eine tiefe, kräftige Stimme und Hephaia erschreckte sich so sehr, dass sie zusammen zuckte. „Ja, das bin ich“, erwiderte sie rasch. „Ich habe ja schon vieles von dir gehört“, fuhr die Stimme fort, „Unter anderem, dass du wohl viele Feinde zu haben scheinst!“Hephaia schluckte schwer. Auf einmal erhob sich jemand aus dem Sessel und trat ins Licht. Allerdings war diese Person so groß, dass der Schein der Fackeln nicht ausreichte, sein Gesicht ganz zu offenbaren. Hephaia konnte dennoch erkennen, dass es sich um einen Mann handelte und seine Gesichtszüge sehr markant waren. „Jetzt verstehe ich, warum die beiden so begeistert von dir waren“, grinste er, als er seinen Blick auf Hephaia fixiert hatte und sie gründlich musterte. „Nun, du willst sicher wissen, warum du hier bist, nicht wahr?“ fragte er Hephaia schließlich und sie nickte.
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geschrieben am: 17.12.2006 um 07:04 Uhr
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„Drebin ist an mich herangetreten und hat eine Bitte geäußert, die ich ihm nur schlecht abschlagen kann“, erklärte er und Hephaia blickte kurz zu Drebin hinüber, der aber immer noch in der gleichen Pose verharrte. „Was für eine Bitte?“ sagte Hephaia und hob eine Augenbraue. Er lachte. „Er fragte mich, ob wir dir helfen würden bei deinem Kampf“, antwortete er mit seiner tiefen Stimme. „Ach, das ist kein Problem. Das schaffe ich schon irgendwie“, warf Hephaia ein und Base räusperte sich. Er hatte seinen Blick immer noch gesenkt, so dass er den bösen Blick von Hephaia wahrscheinlich nicht sehen konnte. Aber vielleicht war es auch besser so. Der Fremde lachte, als er ihren Blick, den sie Base zuwarf, sah. „Du gefällst mir, Mädel!“ fing er an. „Reden wir nicht lange drum herum. Willkommen bei Gothic!“„Aber…“ Hephaia war verwirrt. „Achso, habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Renegate.“ Willkommen bei Gothic? Wer sagte, dass sie überhaupt _Willkommen- sein wollte. „Wer sagt, dass ich zu Gothic will?“ sprach Hephaia frei heraus und Renegate sah sie plötzlich ernst an. „Du möchtest also unsere Hilfe nicht?“ sagte er leise aber dennoch mit einer Stimme, die Hephaia ein wenig Angst machte. Sie schluckte schwer und ihr war klar, dass sie sich zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte. „Nein, sie meinte nur damit, dass sie eine Nacht darüber schlafen möchte!“ ertönten Drebins und Bases Stimme fast gleichzeitig und Renegate sah die beiden verdutzt an. „Ach so ist das! Dann sag das doch gleich, Mädchen!“ grinste Renegate, als sein Blick sich wieder Hephaia widmete. „Nun gut. Aber du weißt, dass du zu viel gesehen hast, oder? Wenn du dich gegen uns entscheidest, müssen wir dich leider beseitigen.“ Hephaia wurde kreidebleich und Base und Drebin sahen ihn erschrocken an. Renegate fing an zu lachen. „Ach Mädel! Das ist doch nur Spaß!“ grinste er sie an. Hephaias Farbe kam langsam ins Gesicht zurück. Drebin und Base atmeten auf. „Aber bitte schlage es nicht ab, Hephaia, wenn ich dir eins unserer Zimmer anbiete“, bat Renegate Hephaia und willigte ein. Eine Nacht hier würde ihr sicher gut tun. Denn so war sie in Sicherheit und konnte endlich einmal seit langer Zeit vielleicht ruhig schlafen. „Drebin! Base! Bringt sie zu dem Zimmer mit dem schönsten Ausblick!“ befahl Renegate und setzt sich dabei wieder in seinen fellbezogenen Sessel. Ohne ein Wort begaben sich die beiden zur Tür und Hephaia folgte ihnen einfach. Denn alleine wollte sie mit Renegate nicht bleiben.
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geschrieben am: 17.12.2006 um 07:09 Uhr
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Sie gingen den schmalen Gang zurück und fuhren mit dem Aufzug ein Stockwerk tiefer. Hier waren die Gänge etwas breiter und überall waren verschlossene Türen zu sehen, auf denen immer wieder andere Namen zu lesen waren. „Stehen bleiben! Sie sind verhaftet!“ drang eine Stimme an Hephaias Ohr und vor ihr baute sich plötzlich eine Person in Polizeiuniform auf und zielte mit einer Waffe direkt auf Hephaia. Bevor Hephaia auch nur annähernd reagieren konnte, standen schon Drebin und Base zwischen den beiden. „Dark Eye! Pack das Dingen weg!“ raunte Base ihn an und die Person nahm die Pistole herunter. „Ist doch nur Spielzeug!“ verteidigte sich Dark Eye. Er fing an zu grinsen. „Wer ist das überhaupt? Und woher soll ich wissen, dass sie kein Eindringling ist?“ „Das ist Hephaia“, gab Drebin zur Antwort und Dark Eye starrte Hephaia an. „Achso. Sag das doch gleich!“ sagte er ironisch. „Wer verdammt noch mal ist Hephaia?“„Ich!“ räusperte sich Hephaia und Dark Eye lachte. „Echt? Da wäre ich ja überhaupt nicht drauf gekommen!" Hephaia zog eine Augenbraue hoch. „Na ja. War nett dich kennen gelernt zu haben! Ich muss jetzt los, denn das Böse wartet auf mich! Und ich will niemanden allzu lange warten lassen!“ rief er und spurtete zum Aufzug. Was war das bloß für ein komischer Kauz, dachte Hephaia und sah ihm hinterher. „Kommst du, Heph?“ fragte Drebin und alle drei gingen weiter. Schließlich kamen sie an einer Tür an, auf der komischer Weise bereits Hephaias Name stand. Und irgendwie machte sie das wütend. „So, das ist dein Reich!“ sagte Base und öffnete die Tür. Hephaia trat hinein, während Drebin und Base vor der Tür stehen blieben. „Schau dich erstmal um. Wir kommen später noch einmal vorbei“, erklärte Drebin und schloss die Tür. Hephaia konnte es kaum fassen, als sie sah, wie riesig dieser Raum war. Und als ihr Blick auf dieses überdimensionale Panoramafenster fiel, hätte sie richtige Probleme beim sprechen gehabt, hätte sie jetzt etwas sagen müssen. Jetzt wusste sie, was Renegate mit dem –schönsten Ausblick- meinte. Der Boden war aus einem hellem Holz und hier und da waren helle Steine in den Boden eingelassen, die immer wieder ein anderes Muster hatten. Die Wände waren aus dem Stein, den sie schon unten in der Halle gesehen hatte. Die Decke war hoch und in der Mitte des Raums befand sich eine Art Kronleuchter, der irgendwie zu schweben schien. Hephaia fand heraus, als sie näher heran ging, dass es auch wirklich so war. Hephaia ging den Raum mehrmals ab und sah sich alles an. Und immer wieder blieb sie an diesem riesigen Bett stehen. Da hätten 50 Mann ohne Probleme drin schlafen können. Hephaia entdeckte immer wieder eine Sache, die sie noch mehr erstaunte. Und sie konnte gar nicht glauben, dass das alles für sie war. Und in ihrem Erkundungswahn merkte sie gar nicht, wie schnell die Zeit verflog. Erst als es klopfte, Base hinein trat und sie grinsend ansah, konnte sie sich für einen kurzen Moment von ihrem Zimmer lösen.
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geschrieben am: 17.12.2006 um 07:14 Uhr
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„Hephy gefällt dir dein Zimmer?“ fragte er, während er näher an sie heran trat und Hephaia nickte. „Dann ist gut. Hier zieh das an! Renegate veranstaltet heute ein Festmahl!“ Base holte plötzlich ein rotes Kleid hinter seinem Rücken hervor und hielt es Hephaia hin. „Aber ich habe doch schon was an“, erklärte Hephaia. „Ach Hephy. Eine Lederkombi passt nicht wirklich zu diesem Anlass!“ grinste er und Hephaia musste ihm recht geben. Sie nahm ihm das Kleid ab und Base schnippte mit seinen Fingern. Plötzlich rauschten fünf Damen in lilafarbenen Kleidern herein und stellten sich zu Hephaia. „In einer Stunde beginnt es. Wir sehen uns dann dort!“ lächelte Base ihr zu und verließ den Raum. Die fünf Damen sahen Hephaia skeptisch an. „Dann schauen wir mal, was wir aus dir in einer Stunde zaubern können“, lächelte eine. „Sie wird nicht mehr zu erkennen sein!“ kicherte eine zweite. „Mädels. Ran an die Arbeit. Es gibt viel zu tun!“ befahl die dritte, packte Hephaia an der Hand und führte sie zu dem riesigen Whirlpool, der in einer Ecke des Raumes stand. Hephaia wollte protestieren, als die fünf Damen anfangen wollten, sie zu waschen. Aber sie sah schnell ein, dass nicht wirklich etwas brachte und sie freute sich jetzt schon sehr auf das Fest. Denn dann würde sie diese komischen Damen endlich wieder los sein. „Fertig!“ lächelte einer der fünf Damen in Lila und betrachtete Hephaia von oben bis unten. „40 Minuten! Neuer Rekord, Mädels!“ jubelte eine andere. Hephaia hatte die ganze Zeit über in keinen Spiegel gesehen und irgendwie wollte sie auch nicht. Sie sah bestimmt schrecklich aus. „Also wenn die Männer da unten nicht die Kinnlade runterklappt, dann bin ich persönlich beleidigt!“ lachte eine und schob Hephaia einen großen Spiegel vor die Nase. „Und? So schlimm siehst du gar nicht aus, oder?“Hephaia war sprachlos und die Damen lachten. „Na dann komm! Gehen wir runter!“ forderte eine Dame auf und alle machten sich auf den Weg. Erst jetzt fiel Hephaia auf, dass die fünf Damen in Lila alle gleich groß waren und ihr grade mal bis zu ihren Schultern reichten. Der Weg zum Festsaal war zwar kurz, aber für Hephaia war es eine Ewigkeit. Sie hoffte, sie würden einen Hintereingang nehmen, so dass sie sich unbemerkt in den Saal schleichen konnte. Aber Hephaia musste feststellen, dass die Damen überhaupt nicht vorhatten, sie zu verstecken. Nein, anscheinend wollten sie das Ganze groß aufziehen, denn sie standen jetzt vor einer großen Flügeltür und eine Dame öffnete einen Spalt. „Sie sind alle da!“ kicherte sie, als sie hineinlugte und Hephaia schluckte. „Du wartest hier Kind und wir gehen schon mal rein!“ wies eine Dame Hephaia an und verschwand mit den anderen vier durch die Tür. Jetzt war Hephaias Chance, sie konnte noch weglaufen. Dann würde sie keiner sehen und das war in ihrem Interesse. Grade als Hephaia losrennen wollte, packte sie etwas an der Hand. Eine Dame war zurückgekommen und grinste sie an.
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geschrieben am: 17.12.2006 um 07:19 Uhr
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„Wir haben uns schon gedacht, dass du dich nicht traust. Aber keine Angst. Wir fünf passen gut auf dich auf!“ schmunzelte sie und tätschelte dabei Hephaia die Wange. Plötzlich öffnete sich die Flügeltür komplett und Hephaia konnte den Saal mit all den Gästen sehen, die schließlich alle hinauf schauten, als eine der Damen anfing zu sprechen. Hephaia hörte nicht hin. Sie wollte nicht wissen, was sie sagte und sie wollte auch nicht, diese riesige Treppe in den Festsaal hinunter schreiten und Schauobjekt der ganzen Leute dort unten sein. Allerdings hatte sie keine andere Wahl, denn sie wurde von den Damen nach vorne geschoben und nun stand Hephaia genau dort, wo sie alle sehen konnten. Es wurde ganz plötzlich still im Saal und Hephaia wusste nicht, was sie jetzt tun sollte. Sie spürte jeden einzelnen Blick, der sie von oben bis unten musterte und sie hasste es, von so vielen Personen angestarrt zu werden. „Geh die Treppe runter, Kind! Mach schon!“ flüsterten die Damen fast gleichzeitig und Hephaia wagte einen Schritt nach vorne. Dann noch einen und noch einen. Das rote Kleid fiel leicht und berührte hier und da mal eine Treppenstufe. Die einzelnen gelockten Strähnen, die von ihrem liebevoll hochgesteckten, schwarzen Haar auf ihre freien Schultern fielen, wippten bei jeder hinab gestiegenen Stufe. Hephaia hielt sich mit einer Hand am Geländer fest, weil sie Angst hatte, dass sie vor Nervosität, stolpern und die Treppe hinunter purzeln könnte. Hephaia hatte das Gefühl, sie würde schon Stunden diese Treppe hinabsteigen und dabei war noch nicht einmal eine Minute vergangen, seit die Damen sie nach vorn geschoben hatten. Hephaia blickte sich um und fand auch schnell die Personen, nach denen sie gesucht hatte. Drebin und Base standen in einer Ecke mit noch zwei anderen Personen. Sie hatten sich wahrscheinlich kurz vor ihrem Auftritt noch unterhalten. Jetzt waren sie still und ihre Blicke waren auf sie gerichtet. Das machte Hephaia noch nervöser und sie wusste nicht einmal warum. Endlich hatte sie das Ende der Treppe erreicht und die Blicke wichen immer noch nicht von ihr. Renegate trat aus der Menge und kam auf sie zu. Er lächelte sie an und Hephaia versuchte zurück zu lächeln, was ihr auch nur mäßig gelang. „Hephaia!“ sprach Renegate. „Schön, dass du unsere bescheidene Runde beehrst!" Bescheidene Runde? Hier waren mindestens 50 Helden im Saal, wenn nicht sogar noch mehr. „Jetzt starrt sie nicht alle so an!“ raunte Renegate die anderen an und plötzlich wurde es wieder laut im Saal, denn alle führten ihre Gespräche fort. „Ist unangenehm, wenn alle einen anstarren oder?“ fragte er schmunzelnd und Hephaia nickte. Er führte sie zu Drebin und Base, die ihr Gespräch allerdings noch nicht fortführten. „Fühl dich wie zu Hause, Hephaia! Und hab ein wenig Spaß!“ Renegate verschwand wieder in der Menge und widmete sich wahrscheinlich nun wieder seinen Gesprächen. Mit wem auch immer er sie führte.
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geschrieben am: 17.12.2006 um 07:23 Uhr
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„Was schaut ihr denn so?“ murmelte Hephaia, als Drebin und Base sie immer noch ansahen.
„Also, naja….ähm…Hast eine tolle Frisur!“ stotterte Drebin. „Also ich meine damit jetzt nicht, dass er Rest nicht auch schön aussehen würde, also quasi du jetzt im Ganzen, also ich meine…..“ versuchte Drebin zu erklären und Hephaia musste lachen. „Du siehst wunderschön aus“, brachte Drebin schließlich heraus und Base stimmte ihm zu. Hephaia wollte sich grade Bedanken, als plötzlich Sirenen losgingen. „Eindringlinge!“ wurde durch den Raum gerufen und bevor überhaupt jemand reagieren konnte, gab es eine Explosion, die ein riesiges Loch in eine Wand riss. Nah stehende Helden wurden durch die Luft geschleudert und Hephaia hörte Schreie. Drebin und Base stellten sich schützend vor Hephaia und begaben sich in Kampfstellung. Durch das Loch kamen mehrere Gestalten und Hephaia konnte sehen, wie einige der Gothic-Helden versuchten sie aufzuhalten. Aber anscheinend waren es zu viele. „Base! Bring Hephaia hier weg!“ befahl Drebin und stürmte auf die Eindringlinge zu. Base packte Hephaia an der Hand und zog sie mit sich. Eine zweite Explosion riss sie beide von den Füßen und schleuderte sie gegen eine Wand. Hephaia war völlig benebelt und konnte nur mit Mühe aufstehen. Sie sah, wie eine der Gestalten Base am Kragen packte und ihn hochhob. Base wehrte sich nicht und Hephaia stellte fest, dass er bewusstlos war. Aus einer Hand der Gestalt schossen lange Stahlkrallen und plötzlich merkte Hephaia wieder dieses Kribbeln ihrer Hand. Bevor die Gestalt auch nur den Hauch einer Chance hatte, die Krallen einzusetzen, schoss ein Feuerball aus Hephaias Hand und schleuderte die Gestalt weg. Base fiel zu Boden und blieb regungslos liegen. „Base!“ rief Hephaia und versuchte ihn wach zu rütteln. Doch er regte sich nicht. Hephaia blickte sich suchend nach Drebin um und fand ihn ganz in der Nähe am Boden liegend. Auch sein Körper lag regungslos dort und Hephaia spürte, wie Wut in ihr aufbrodelte. Ihr ganzer Körper fing an zu kribbeln und sie schien innerlich zu brennen. Ihre Augen glühten und sie wollte nur eins: Rache!
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geschrieben am: 17.12.2006 um 07:29 Uhr
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Hephaia fühlte Wut, Schmerz und Hass und ihr Körper bebte, als sie in die Mitte des Raums schritt. Um sie herum kämpften die Helden von Gothic gegen die Eindringlinge und es war ein erbitterter Kampf. Eisbrocken flogen, Blitze zuckten und Feuerbälle erhellten den Raum. Doch Hephaia berührte das alles nicht. Ihre Augen glühten immer mehr und ihr Körper kochte vor Wut. „Hey Süße!“ rief eine der Gestalten. „Komm her und ich zeig dir, was ein richtiger Mann ist!“ Die Gestalt lachte und zwei weitere gesellten sich dazu. Sie standen nun um Hephaia herum und grinste sie an. Fünf weitere kamen ebenfalls dazu. Hephaias Blick wurde finster. Süße? Hatte er gerade –Süße- zu ihr gesagt? „Nenn mich nicht Süße!“ zischte sie und die Gestalten lachten. „Och, die Kleine will aufmucken!“ grölte eine der acht, die um Hephaia herumstanden und alle lachten wieder. Hephaias Körper kribbelte so wie noch nie zuvor und sie merkte, wie ihre Haut glühend heiß wurde. Plötzlich spürte sie, wie eine große Feuerwelle ihren Körper verließ, die den ganzen Saal in eine einzige Feuerhölle verwandelte. Komischerweise blieben alle Helden davon unberührt, während alle Gestalten qualvoll verbrannten. Schreckliche Schreie erfüllten den Raum und die Helden, die nicht während des Kampfes zu Boden gegangen waren, sahen Hephaia erschrocken an. Hephaia sackte völlig erschöpft zu Boden, ihr wurde schwindelig und ihr Kopf pochte. Ganz weit entfernt hörte sie eine bekannte Stimme, die ihren Namen rief. Aber das Schwarze erfüllte ihre Sinne und sie brach endgültig zusammen. Hephaia wachte mit starken Kopfschmerzen auf und als sie sich mit Mühe umblickte, erkannte sie schnell, dass sie in ihrem großen Bett in ihrem neuen Zimmer lag. Es war dunkel draußen und sie hatte keine Ahnung, wie lange sie bewusstlos gewesen war. Sie konnte sich nur noch wage an das erinnern, was passiert war. Aber sie hatte das Gefühl, dass es besser war, sich nicht mehr an die Geschehnisse im großen Saal zu erinnern. Es klopfte und Renegate trat herein, gefolgt von Base und Drebin. „Oh, du bist wach! Das ist gut!“ sagte er, als er sie neben das Bett auf einen Stuhl setzte. „Ich hätte nicht gedacht, dass so viel Power in dir steckt, Mädel!“ sagte er ernst. Hephaia sah ihn verwirrt an. „Allerdings ist es schlecht, dass du, wenn du wütend wirst, gleich jedes Mal meinen Festsaal abfackelst!“ Er lachte. „Ich muss dir danken, Hephaia. Es waren verdammt viele Angreifer und über die Hälfte der Gilde war bei dem Fest nicht anwesend, weil sie unterwegs waren“, erklärte er und Hephaia wusste nicht so recht, was sie darauf erwidern sollte. „Brauchst nichts zu sagen, Mädel! Das war eine reife Leistung. Nur müssen wir mal sehen, wie du deine Kräfte unter Kontrolle kriegst und nicht wie ein Berserker durch die Gegend läufst und alles niedermetzelst, was dir in die Quere kommt!“ Er lachte wieder. „Jetzt ruh dich erstmal noch etwas aus. Ich lasse dir Drebin und Base da. Die sollen sich um dich kümmern!" |
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geschrieben am: 17.12.2006 um 07:34 Uhr
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grinste er und blickte verschmitzt zu den beiden hinüber. „Aber mal ganz unter uns. Schade um das Kleid. Das stand dir wirklich gut!“ flüsterte er und stand schließlich auf. „Good night, good fight!“ verabschiedete er sich und verließ den Raum. Drebin und Base standen immer noch an der Tür und Hephaia blickte zu ihnen rüber. „Warum steht ihr da an der Tür?“ fragte sie verwundert und versuchte aufzustehen, was ihr allerdings nicht gelang. „Naja, wir wollten etwas Sicherheitsabstand einhalten. Nicht, dass uns gleich ein Feuerball oder so was um die Ohren fliegt!“ grinste Drebin und Base lachte. Hephaia schaute die beiden verärgert an. „Mach sie nicht wütend, Drebin!“ flüsterte Base und sein Grinsen wurde so breit, dass es Hephaia in Rage brachte. Als Drebin und Base den Blick bemerkten, hörten sie auf zu lachen und eilten schnell zum Bett. „Bitte nicht böse werden, Hephilein!“ bat Base schmunzelnd und Hephaia hob eine Augenbraue an. „Ach, ist doch nur Spaß, Heph!“ erklärte Drebin und sah sie schließlich ernst an. Er und Base hatten sich mittlerweile neben ihr auf das Bett gesetzt.
„Nun, Heph, sollten wir uns überlegen, wie wir deine Kräfte unter Kontrolle bekommen!“ sprach Drebin und Base nickte. „Am besten fangen wir damit an, wenn es dir wieder besser geht. Und glaube mir, wenn du deine Kräfte unter Kontrolle hast, wirst du erst merken, wie viel Kraft in dir steckt!“ fuhr Drebin fort und Base musste grinsen. „Also eine Kostprobe hatten wir ja bereits“, lachte er und Hephaia verzog das Gesicht. „Ach, Hephilein! Ist doch nur Spaß. Außerdem mag ich Frauen, die einem Feuer unter dem Hintern machen!“ Drebin und Base brachen in schallendes Gelächter aus und Hephaia verdrehte die Augen. „Naja, wenn du so auf heiße Hintern stehst, Basi. Kein Problem!“ Hephaias Grinsen war teuflisch und Base hielt inne. „Äh, ne, also…ich…“stotterte er und Drebin lachte noch lauter. „Tja, leg dich nie mit einer Feuerblasterin an! Das könnte übel enden, Base!“ grölte Drebin. Die beiden waren schon zwei, aber genau deswegen, mochte Hephaia sie so gerne und sie wusste, dass sie sich auf die beiden immer verlassen konnte. Und darüber war sie sehr froh. Und sie freute sich schon jetzt auf den Tag, an dem sie ihre Kräfte voll und ganz beherrschte.
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geschrieben am: 17.12.2006 um 07:39 Uhr
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„Nein! Du machst das ganz falsch!“ erklärte Drebin nun schon zum dritten Mal. „Du musst dich konzentrieren! Sonst klappt das nie!“Es war bereits Nachmittag in Atlas Park. Hephaia und Drebin hatten sich einen kleinen Park am Rande der Stadt als Übungsplatz ausgesucht. Hier konnte Hephaia ungestört die Beherrschung ihrer Kräfte üben. „Was meinst du, was ich hier grade mache?“ fauchte Hephaia Drebin ihn an. „Wenn du tun würdest, was ich dir sage, würde es doch klappen, oder? Und? Klappt es? Nein!“ schnaubte Drebin und Hephaia verzog das Gesicht. „Das liegt nicht grade immer am Schüler!“ protestierte sie und Drebin murmelte etwas vor sich hin, was sie allerdings nicht verstand. „Was hast du gesagt?“ zischte Hephaia.
„Nichts! Jetzt konzentrier dich!“ befahl er und schaute Hephaia grimmig an. Hephaia schnaubte kurz und widmete sich einem kleinen Mehlsack, der etwas weiter von ihr entfernt stand. Sie hatte jetzt schon 30 Mal versucht, diesen Sack zu treffen. Aber entweder sie schoss vorbei oder sie schaffte es nicht einmal, einen Feuerball entstehen zu lassen.
Wenn sie ehrlich war, hatte sie nur ein einziges Mal einen Feuerball abfeuern können.
Sie wollte doch endlich ihre Kräfte beherrschen. Das konnte doch nicht so schwer sein!
„So, jetzt versuch es noch mal“, forderte Drebin sie auf und Hephaia konzentrierte sich, so gut sie nur konnte und sie spürte plötzlich dieses Kribbeln in ihrer Hand, was immer da war, kurz bevor ihre Kräfte ans Tageslicht kamen. Sie starrte den Mehlsack an und diesmal musste es einfach klappen. Ein Feuerball schoss aus ihrer Hand und flog auf das provisorische Ziel zu. Er traf es mit so einer Wucht, dass der Sack platzte und eine einzige Mehlwolke vernebelte die Sicht. Drebin sah Hephaia erleichtert an. „Na endlich! Es geht doch!“ lobte er sie und Hephaia war irgendwie stolz. „So, und jetzt noch einmal, um zu sehen, ob du es jetzt wirklich kannst“, sagte Drebin und zeigte auf einen zweiten Mehlsack, der allerdings noch weiter entfernt seinen Platz hatte, als der vorherige. Hephaia konzentrierte sich wieder und das Kribbeln ließ nicht lange auf sich warten. Jetzt hatte sie es geschafft! Doch bevor der Feuerball ihre Hand verließ, machte sie einen kleinen Schritt nach vorne und sie stolperte über einen kleinen Stein, der so unauffällig dort im Gras lag. Mit einem lauten Schrei ging Hephaia zu Boden. Der Feuerball flog auf Drebin zu und er schaffte es grade noch, sich durch einen Sprung zur Seite zu retten. Hephaia hörte einen lauten Knall und sie war sich sicher, dass ihr Feuerball grade etwas getroffen hatte, was er nicht hätte treffen sollen. „Verdammt noch mal!“ brüllte Drebin, als er sich wieder aufrappelte und ein riesiges verkohltes Loch sah, dass in der nahe stehenden Mauer klaffte. „Das darf doch wohl nicht wahr sein! Willst du mich ärgern? Machst du das mit Absicht? Ich fasse es einfach nicht! Ich geb auf! Du hast es geschafft, Heph!“ schimpfte er und stapfte los. „Wo willst du hin?“ rief Hephaia verwirrt.
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TopZuletzt geändert am: 17.12.2006 um 07:40 Uhr von Hephaia
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geschrieben am: 17.12.2006 um 07:42 Uhr
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„Ich gehe zur Basis zurück!“ Drebin entfernte sich immer weiter von Hephaia. Aber sie konnte noch hören, dass er vor sich herfluchte. Dann war er weg und sie war alleine in diesem Park.
In der Zwischenzeit war es dunkel geworden und nur der Mond spendete etwas Licht. Das wunderte Hephaia, die sich ins Gras gelegt hatte, um die Sterne zu bewundern, denn ganz in der Nähe standen Laternen. Und eigentlich hätten sie längst an sein müssen. Aber Hephaia dachte nicht weiter darüber nach und genoss das Funkeln der Sterne. Es war ein schöner Nachthimmel und Hephaia dachte über vieles nach. Auch darüber, wie sie Drebin gegenüber treten sollte. Denn erschien wirklich wütend gewesen zu sein. Sie wurde von einem Rascheln aufgeschreckt und sah sich um. Doch nichts war zu sehen. Und als sie glaubte, dass nur der Wind die Blätter der Bäume zum tanzen brachte und dadurch dieses Rascheln verursacht wurde, traf sie etwas am Kopf und sie schwankte. Mit benebeltem Blick sah sie, wie jemand auf sie zu stürmte und einen Energieball auf sie schleuderte. Hephaia schrie auf vor Schmerzen und konnte sich nur mit Mühe aufrecht halten. Ohne ihr auch nur einen Hauch einer Chance zu lassen, sich zu erholen, flog auch schon der nächste Energieball auf sie zu. Er traf Hephaia mit so einer Wucht, dass sie von den Füßen gerissen wurde. Sie merkte, wie das Schwarze versuchte ihre Sinne einzunehmen. Doch sie wehrte sich gegen die Dunkelheit in ihrem Kopf und rafft sie wieder auf. Blut ran ihr Gesicht herunter und ihr Körper schmerzte. Doch sie durfte jetzt nicht aufgeben. Denn wenn sie das tat, war sie verloren.„Wer ist da!“ wisperte sie mit Mühe und sie bekam ein Lachen als Antwort. „Ich werde dich jagen, Hephaia. Jagen. Egal, wohin du auch gehst!“ zischte eine ihr bekannte Stimme. Es war die Gestalt, die ihre Eltern einst getötet hatte. „Ich werde alles um dich herum vernichten! Du wirst niemanden mehr haben! Niemand wird mehr da sein, um dich zu beschützen!“ Die Gestalt lachte wieder und Hephaia spürte wie ihr Körper wieder anfing zu glühen. Ihre Augen begannen wieder zu leuchten und sie spürte wieder dieses Kribbeln im ganzen Körper.
Die Gestalt kam auf sie zu und Hephaia spürte plötzlich keine Schmerzen mehr. Ihr Blick wurde finster und sie brodelte innerlich vor Wut. „Hephi! Nein! Tu das nicht! Das ist dein Ende!“ ertönte eine Stimme hinter ihr und Hephaia erkannte sie sofort. Es war die von Base. Doch es war zu spät. Sie spürte wieder diese Feuerwelle, die kurz davor war, ihren Körper zu verlassen. Base stürmte auf sie zu. Doch als er versuchte, sie zu erreichen, entstand plötzlich eine Art Feuerschild um Hephaia herum und Base prallte von dieser Barriere ab. „Es tut mir leid!“ flüsterte sie grade laut genug, so dass Base sie hören konnte. Ihre Augen brannten nun förmlich und sie sah schließlich die Gestalt finster an. „Heute ist der Tag, an dem du sterben wirst, Mörder!“ zischte sie.
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