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geschrieben am: 06.05.2005 um 15:25 Uhr
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Ganz vorsichtig zog der Calas das Schwert aus der Scheide, nur kein Geräusch verursachen, wer weiß, was es ist.
Andromos wich einen Schritt zurück und noch in der gleichen Bewegung drehte er sich um und richtete die Spitze seines Schwertes nach vorne, gefasst darauf auf einen Angreifer zu stoßen.
Doch da war nichts, kein Tier welches in Angrifsposition vor ihm stand und drohte ihn jeden Augenblick anzuspringen, kein Elf, der sich an ihn herangeschlichen hatte, nicht einmal ein Vogel, es herrschte völlige Ruhe... und Finsternis.
Es war Andromos, als wenn der Tag plötzlich zu neige gegangen war und die Nacht hereingebrochen, alles was er noch sah, waren leichte Silhouetten der Bäume um ihn herum, was für ein Zauber mochte dies nur wieder sein.
Dem jungen Ritter wurde etwas mulmig zu mute und er hielt sein Schwert noch fester in der Hand. So hatte es also begonnen, sie waren in ein Land eingedrungen, welches von bösen Mächten regiert wurde und ein Sterblicher wie er, niemals aus diesem lebend wiederkehren sollte.
Andromos hielt den Atem an und lauschte in die Finsternis, hier und da vernahm er wieder dieses Knacken, dann schien es ihm, als hätte sich neben ihm etwas bewegt, eine Gestallt tauchte plötzlich in seinen Augenwinkeln auf. Andromos verhielt sich weiterhin ruhig und konzentrierte sich nun ausschließlich auf jenen Schatten neben ihm. Er musste den richtigen Augenblick abwarten, dies war ihm klar, bevor er zum Angriff übergehen konnte. Falls dies überhaupt einen Sinn hatte, er wusste ja nicht einmal, womit er es zu tun hatte.
Die plötzliche Dunkelheit überraschte Manelea nicht sonderlich und ihre Elfenaugen vermochten es, den Wald noch immer in einem Zwielicht wahrzunehmen. Alles was sie wunderte war, dass sie noch so nah am Fuß des Berges bereits auf die Reh'al trafen. Ihres Wissens hielten sich diese Dämonen eigentlich nur in dem Gebiet jenseits des Lebensflusses auf, in der Wüste rund um Darven. Irgendetwas musste sie in die Wälder gelockt haben, oder vieleicht sind sie hierher geflohen?
Aber wofor nur?
Manelea konnte sich nicht vorstellen, was diesen mächtigen Wesen Angst einjagen konnte, immerhin waren sie einst mit unter jenen dunklen Geschöpfen gewesen, welche die Barriere durchbrachen und als erste Tierrana betraten, es gab keine Macht außer den Engeln, die es vermochte, diese Wesen aufzuhalten. Weder Raman noch Elfen waren dazu in der Lage und schon gar nicht.... Der Mensch!
Manelea sah sich horchend um, ihre scharfen Sinne waren in dieser Situation nutzlos, der Zauber der Dämonen ließ sie schwach wie ein Mensch werden. Aber sie musste den Calas finden, sonst waren all ihre Pläne riuniert und das konnte sie nicht zulassen.
So schnell ihre zierlichen Beine sie tragen konnten lief sie durch den Wald zurück in die ungefähre Richtung aus der sie kam, auch wenn sie niemals gegen die Reh'al siegen konnte, es galt den Menschen zu retten.
Während Manelea lief teilten sich ihre Gedanken, zum einen war der Mensch unentbehrlich für ihre Pläne, zum anderen würde sie den Anblick aber sicherlich genießen, den Menschen wimmernd ma Boden zu sehen, während der dunkle Schatten über ihn kam und ihm seiner Freude beraubte, seiner Liebe, allem, was ihn menschlich machte. Die Dämonen der Wüste ernährten sich von all dem Guten in der Welt, sie sogen es in sich auf, braubten Mensch und Tier ihrer Energie um sie als Waffe gegen die Wesen des Lichts einzusetzen. Wenn der Schatten ersteinmal mit dem Menschen fertig gewesen war, wäre der Calas nur noch eine lebende Hülle ohne Geist gewesen, ein minderwertigeres Geschöpf als er es eh schon war.
Dieser Gedanke gefiel der jungen Elfe und sie verlangsamte ihren Gang, eigentlich sollte es auch reichen diesen willenlosen Körper mit nach Darven zu nehmen, er hätte den gleichen Nutzen gehabt. Je weiter die Sacertes diesen Gedankengang dachte umso langsamer wurde sie und umso größer wurde ihre Euphorie, so konnte sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sie wollte einfach warten, irgendwann hätte man den Aufschrei des Menschen gehört und dann wäre es nur noch eine Frage von Minuten gewesen, bis die Dunkelheit sich verzog und sie den Körper des Menschen mit sich ziehen konnte.
Die junge Elfe machte es sich auf dem weichen Moos bequem welches den Waldboden bedeckte und lauschte weiter.
Dann sah sie auf, verwundert spitze sie die Ohren, das Klirren von Klingen die aufeinanderschlugen war zu hören, Kampfgeschrei hallte auf einmal durch die Wälder. Sie konnte die Stimme des Menschen darunter ausmachen, er schien mitten in einen Kampf verwickelt. Manelea wusste einfach, dass dies unmöglich war, die Dämonen hatten es nicht nötig zu kämpfen, sie nahmen sich was sie wollten ohne jemals auf Wiederstand zu treffen.
Schnell sprang die Elfe auf und rannte in die Richtung aus der dieses Geschrei kam. |
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