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geschrieben am: 30.04.2003 um 00:04 Uhr
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Diese so leicht hingeschrieben "Bis bald" sollte eine tiefere und traurige Bedeutung erhalten, als alle Freunde von Anna zu ahnen und zu begreifen vermochten. Nur Anna selbst mag es letzten Endes vielleicht gar nicht so traurig vorgekommen sein, was ihr da plötzlich widerfuhr. Hatte sie nicht oft gemault, dass sie keine Lust habe, erwachsen zu werden, "weil die Grossen so weit weg von der Erde sind?" "Mit dem Kopf, meinst du?" "Auch mit den Füßen." daran mu0 ich immer wieder denken, seit sie damals so unerwartet für immer weggegangen ist. Man fragt sich dann unaufhörlich: Warum? und findet keine Antwort. Anna hätte gesagt. "Mister Gott wird bestimmt einen ganz wichtigen Grund dafür gehabt haben." "aber welchen Fratz?" " Das rechnet er einem nicht so genau vor. Sonst wär er ja ein Rechenlehrer und keine Mister Gott." " Du hast recht, Anna. Gott ist nun mal keine Schulmeister." " Und auch keien Briefeschreiber!" Ja, manchmal hat Anna es Mister Gott echt übelgenommen, dass er ihr nie einene Antwortbrief schickte und im Briefkasten immer nur rechnungen und Reklamezettel lagen. Aber im Grund wuste sie natürlich, das Mietser Gottauf andere Weise antwortete, nämlich " direkt in meine Herz rein". Und sie sah eine, dass es einfacher für ihn war, an alle Menschen zu denken, als an alle zu schreiben. "Hauptsache", tröstete sie sich selbst, " er weiß, was ich ihm sagen will. Er hat ja sowieso schon mitlesen können, wie ich die Briefe geschrieben hab. Stimmt doch, was du gesagt hast, dass er immer ein Auge auf mich hat?" "Das ist richtig, Fratz." "Schöne wär`s, wenn er mal zwei Augen auf mich hätte..." "Anna" protestierte ich. "Was soll er denn noch alles für dich tun?" "Mich mitnehmen!" "Wieso? Willst du denn nicht bei mir bleiben?" "Doch.Aber manchmal möchte ich schon ein Stück in den Himmer vorauslaufen und mich irgendwo verstecken und dort auf dich warten. Dann ist es wieder wie damals am harfen, und wir lernen uns noch mal neu kennen. Wär doch schön oder?"Wie sie selbst ja schon berichtet hat, mußte ich Anna immer die Grabsprüche vorlesen, wenn wir über den gemeindefriedhof spazierten. einaml nachdem sei einen besonder schönene, zu Herzen gehenden Spruch gehört hatte, sagte sue: " So einen mußt du mir auch schreiben vielleicht sogar eine noch schöneren, damit alle heulen, die ihn lesen, wenn ich da drunter liege. Versprichst du mir das?" "Ja, klar", sagte ich, "Aber das hat doch noch Zeit. Daran muß du mich in _zig Jahren wieder erinnern. Wemmich nicht überhaupt vor dir sterbe. Ich bin doch älter." "Aber man stirbt doch nicht der Reihe nach oder?" "Nein, das nicht" "Alos, dann fang doch schon mal mit Dichten an. Sonst muß du dich nachher so beeilen." Ich setzte mich natürlich trotzdem nicht gleich hin, um eine Grabspruch für sie zu schreiben. Und ich hoffre, sie würde nicht mehr darauf zurückkommen. Aber da kannte ich Anna schlcht. Sie kam auf alles zurück. nach eine paar tagen wollte sie wissen, wie weir ich sei. "Womit?" "Na mit meine Grabspruch." "Muß denn das seine?" brummte ich nur. "Webb du`s nicht machst , muß ich`s am Ende noch selbst machen", seufzte sie. Als es dann zu spät war, viel zu spät, um Anna damit boch bei Lebzeiten zu erfreuen, schrieb ich endlich das lang versprochene Grabgedicht für die. Aber nicht für den Friedhof draußen, sondern nur für das grav in mienem Herzen. Von dorther, wo sie jetzt ist, kann Anna es bestimmt ohnen Mühe ablesen.
in mir wohnt Anna, sie ist nicht tot.
Genauso wenig wie Miester Gott.
Ich bin noch in der Welt gefangen,
Sie ist schon mal vorausgegangen.
Aus dem Buch Anna schreibt an Mister Gott
von Fynn Geändert am 30.04.2003 um 00:06 Uhr von jan1983 |
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