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geschrieben am: 14.12.2004 um 21:09 Uhr
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Bei dem Kuss, den Yori Masamori verpasst hatte, hatte Yoshi sanft die Brauen gehoben.
„Also, mit Alkohol würde dies jeder hinkriegen, Yori-san, das ist kein Kunststück.“
Nein, ist es in Yoshis Augen wirklich nicht gewesen. Zudem fand er es uninteressant, wenn man dies vor den Augen anderer tat, irgendwie hatte es da an Reiz verloren, zumindest in seinem Blickwinkel. Er war eben ein stiller Genießer, hütet Geheimnisse und redete nicht viel, nur, wenn es sein muss. Auf die Frage hin, woher er wusste, wie Kazuki schmeckte, hatte er nur gelächelt. Es kam also keine Antwort über seine zarten Lippen. Warum auch? Man stellt Gerüchte auf, bestätigt sie aber nicht, das machte doch keinen Spaß. Außerdem hatte er die Beiden nun wohl etwas neugierig gemacht, mehr wollte er nicht. Diese besudelte Serviette hatte der Bassist dann mit in die Küche genommen, um sie sich in Augenschein nehmen zu können – am Besten sogar ungestört.
Sakaida warf sich neben Yori auf das Sofa, das noch schön angewärmt von Kazuki war, und klopfte diesem fest auf den Schenkel.
„Naaa? Alles Fit im Schritt?“
Er kicherte amüsiert auf und lehnte sich zurück. So war Sakaida, wenn er kurz vor einem Auftritt stand. Er begann, halb durchzudrehen und ging jedem auf die Nerven. Dazu noch mal soviel auf die Nerven, wie er es sonst eigentlich tut. Aber lieb hatten sie ihn trotzdem alle, wäre ja schlimm, wenn nicht! Dann hätte er ja wohl gar keine Freunde mehr… .
Kazuki gönnte sich den Freiraum, den er in diesem riesigen Badezimmer hatte. Das Gesicht wurde mit einer Katzenwäsche beglückt und die Blase ebenso vollkommen entleert. Das goldbraune Haar war gekämmt und gebunden und die Kleidung ordentlich hinab gezogen. So, nun sah er akzeptabler aus, als vorher. Er wirkte sogar frischer als sonst. Er machte von der Seife des Hotels gebrauch, trocknete sich die Hände ab und ging aus dem Bad zurück zu den anderen. Da er Yoshi in der Küche erblickte, lenkte er seine Schritte dorthin. Wenn er ehrlich war, hatte er auch Hunger. Vielleicht würde Yoshi ihm ja etwas Leckeres zubereiten? Der schien ja heute sowieso einen spendablen Tag zu haben, also kam es auf eine Sache mehr oder weniger sowieso nicht an, oder?
„Ich hätte gerne Paprika dabei!“
Erklang es hinter Yoshi dreist, der verwundert seinen Kopf wendete. Huch, woher wusste Kazuki nur, dass er gerade Sandwichs machte?
„Hey! Bist du ausgeschlafen? Habe ich dich so gut…, bearbeitet?“
Yoshi zog ein freches Lächeln und Kazuki stellte sich neben dem Bassisten, um ihn dabei zuzusehen, wie er das tut, was er eigentlich meist machte, wenn er in der Küche stand. Tatsächlich wurde auch an Kazukis Paprika gedacht, und es freute ihn sehr.
„Klar doch. Aber bilde dir nichts drauf ein, ich war schon vorher müde gewesen!“
„Ja, sicher doch! Ich habe heilende Hände, gib es zu! Alles, was ich berühre, willst du haben!“
Kazuki kniff kurz die Augen zusammen, sah Yoshi dann verdutzt an.
„Echt? Alles? Na… . Wehe, du fast dein Ding dann noch mal an!“
Lachend rieb Kazuki sich am Oberarm und wendete sich langsam ab, wurde aber schnell von Yoshi aufgehalten, indem er ihn an der Schulter fasste.
„Was, wenn doch?“
Provozierte der Zweitälteste mit einem herausfordernden Blick.
„Tja, siehst du dann!“
Kazuki lächelte zuckersüß, berührt Yoshis Lippen mit dem Zeigefinger und wendete sich dann gänzlich herum. Seltsam…, bei Yoshi konnte er so was machen, da hatte er keine Ekelgefühle. Vielleicht kam das, weil er ihn länger kannte, als die anderen.
Yoshi schien dies jedoch gefallen zu haben, spätestens beim nächsten Toilettengang würde Kazuki entweder mitkommen müssen, oder eben seine Drohung war machen. Egal, was es am Ende sein würde, es ist bestimmt interessant, es zu erfahren! Kichernd werkelte der Bassist an den Sandwichs weiter. |
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