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Nutzer: yori
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geschrieben am: 07.08.2004    um 20:48 Uhr   
Masamoris, ohnehin schmale, Augen verengten sich noch ein wenig, als sein Blick Kazukis Geste folgte. „Danke“ formten seine Lippen tonlos und seine Hände, die zuvor noch die Hälse der Männer vor ihm berührt hatten, zogen sich in einer eleganten Bewegung zurück. Er strich Yoshi und Masamori nacheinander noch einmal über die Wangen, dann ging er mit federnden Schritten in die Richtung, in der Yori – angeblich – verschwunden wäre. Der Nebel, durch den er schritt, wich vor seinen Füßen zurück, als wäre er nicht würdig Masamori zu berühren. Das alles wirkte sehr beeindruckend, richtig echt, als wäre Masamori nicht mehr Masamori sondern irgendein wütender Gott.
Yori, der das alles mit einer gehörigen Portion Neugier beobachtete, schlürfte den Rest aus seiner Wasserdose. Würde der Gitarrist wohl wirklich so reagieren, wenn er, na ja, sagen wir einfach mal, wenn er ihm nicht mehr so viel Aufmerksamkeit, wie jetzt zukommen lassen würde? Ein Schmunzeln lag bei diesen Gedanken auf den Lippen des Leadsängers. Dann wandte er sich aber wieder Sakaida und ihrem eigentlichen Gespräch zu. Zuvor achtete er aber genau auf Kazukis Handeln. Hatte er nicht, bevor Masamori sich umgewandt hatte, nicht versucht seine Hand abzustreifen? Ja, es sah wirklich so aus.

>>Nun,<< begann Yori und schaute Sakaida ins Gesicht. >>er sieht wirklich nicht so aus, als würde ihm das alles so angenehm, wie eine Wellnessmassage sein. Aber er hatte doch schon immer diese Probleme, dass er einfach viel zu schüchtern ist. Obwohl…<< Er beugte seinen Kopf geheimnistuerisch zu Sakaida hinüber. >> …manchmal werde ich das Gefühl nicht los, dass da mehr ist. Ich weiß noch nicht was, aber wir sollten mit Kazuki darüber sprechen. Nein, noch besser, ich spreche mit ihm. Er hat mir so wie so noch ein Gespräch versprochen.<<
…und so machte sich Geheimagent Yori Matsuya, getarnt als Leadsänger der „Puppets“, daran das Geheimnis um Kazuki zu lüften. – Na ja, so oder ähnlich.
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Nutzer: Kazuki
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geschrieben am: 07.08.2004    um 21:10 Uhr   
Endlich – er hatte seine Hände von seinem Hals genommen. Kazuki musste dem Drang widerstehen, sich selbst an seinem Hals zu fassen um die Berührung mit zu Überdecken. Aber wieso? Wieso wollte er dies auf einmal tun? Es war doch nur Masamori, der ihn angefasst hatte! Jemand, den er kannte und der ihm gut gesinnt war. Erm – gab es da jemanden, von dem er nicht angefasst werden wollte? Oh Schreck – woran dachte er hier gerade? Nein, er durfte nicht in irgendwelche Selbstforschungen fallen und seine Arbeit vergessen! Gut, Kazuki Jashagi, zurück zum Wesentlichen! Als der schwarze Gott der Spur nachgegangen ist, entspannte sich Kazuki ein wenig und sah lächelnd zu Yoshi hinüber. Aber nun, nun wusste er wirklich nicht weiter. Waren sie fertig mit dieser Szene? Kam noch was? Oh je… .
„Hat er das? Ja gut, dann ist es wohl besser wenn du mit ihm redest, als wenn ich mich da noch dahinter klemme – wahrscheinlich wäre es etwas zu viel für den Guten.“ Sakaida lächelte sanft und sah zu den Älteren am Set zurück. Richtig, er wollte Kazuki ja ungern damit überfallen und es reicht, wenn Yori der Sache alleine auf den Zahn fühlte, denn nachher traut er es sich nicht zu sagen, weil es sich um einen Bandkollege handelt oder so – man weiß ja nie! So nahm der Jüngste seine Hände inter dem Kopf und blickte kurz zu Yori zurück.
„Aber geh mir nicht zu hart mit ihm um! Meist kannst du unberechenbar sein. Ich sag da nur mal: Masamori und geklaute M&M’s.“
Ein sanftes Kichern erklang von dem Pianisten, der trotz allem noch seine kleinen Kommentare und Späße abgeben konnte, auch, wenn nur er sie total witzig fand.

„Nee, im Ernst. Ich hoffe du bist vorsichtig, denn man kann ja nicht wissen was wirklich dahinter steckt.“
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Nutzer: yori
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geschrieben am: 07.08.2004    um 21:45 Uhr   
>>Cut!<< Das Playback stoppte und Hitos Stimme hallte über die, nun schon halb in Dunkelheit liegende, Wiese.
>>Das war gut! Wirklich sehr gut!<< Er hob seine Hände um den Schauspielern zu zu applaudieren und auch der Rest der Crew – Yori eingeschlossen – stimmte in den Beifall mit ein. Masamori, der recht schnell wieder bei den anderen beiden war, strahlte über das ganze Gesicht und verneigte sich in seiner, ihm ganz eigenen immer etwas überdrehten Art, so dass Yoshi ihm einen Arm um die Schulter legte um ihn wieder auf den Boden zu bringen. Masamori zwinkerte allerdings Kazuki zu und meinte gerade so laut, dass er es hören konnte
>>Ich wusste gar nicht, dass du so großes schauspielerisches Talent hast! Das war großartig!<<
Dann trennte er sich jedoch von Yoshi und ging schnellen Schrittes zu dem Stuhl, über dem sein Bademantel hing. Ihm war nämlich eisig kalt. Yoshi guckte hingegen zu dem Schlagzeuger hinüber und meinte
>>Na komm, wir genehmigen uns auch einen Bademantel, bevor wir die letzten Szenen abdrehen.<<
Yori schmiss in dieser Zeit seine Dose weg. Viel mehr, er versuchte es, verfehlte den Mülleimer allerdings um knappe zehn Zentimeter. Er wollte gerade losgehen um die Dose aufzuheben, als Peer das für ihn übernahm und er ihm nur dankend zuwinkte. Dann schenkte er wieder Sakaida seine vollste Aufmerksamkeit.

>>Hey, Sakaida-san, das mit dem M&M’s war durchaus berechtigt, schließlich sind diese Dinger so etwas, wie mein Lebenselexier.<<
Er kicherte, wurde dann aber wieder ernster.

>>Aber keine Angst. Ich werde unseren Schlagzeuger mit Glacéhandschuhen anpacken und aufpassen, dass Kazuki sich nicht verletzt fühlt. Ich mag ihn schließlich auch und daran soll sich so schnell nichts ändern.<<
Es war allerdings schon wieder Hito, der ihr Gespräch unterbrach.

>>So, alle mal herhören. Wir drehen jetzt die Mordszene mit Yori und Masamori. Das wird nicht sonderlich lange dauern, darum bitte ich die anderen in Bereitschaft zu bleiben. Dann wird das Schlussbild gedreht und ganz zum Schluss die Einzelszenen von Sakaida. Alles klar so weit? Also, Yoshi, Sakaida, Masamori, Kazuki und Yori vor die Kamera.<<
Aus den Bademänteln, die Yoshi Kazuki versprochen hatte, wurde also weniger und auch Yori machte sich fertig und tappte dann auf die Wiese.
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geschrieben am: 07.08.2004    um 22:13 Uhr   
Auch Sakaida hatte in dem Beifall mit eingestimmt und war der Einzige wohl gewesen, der richtig losgejubelt hatte – aber so war der Pianist eben, auffallen um jeden Preis! Kazuki hob die Brauen als er Masamoris Verbeugung sah und konnte sich dann selbst ein zartes Schmunzeln – was ihm doch so verdammt gut stand – nicht verkneifen. Mit einem weiteren, gar verlegenen Lächeln und einer Handbewegung, die ein paar vorgefallene Strähnchen der Perücke nach hinten buxierte, nahm er das Lob von Masa dankend entgegen.
„Ach, ich habe mein Bestes gegeben.“
Meinte der Drummer still, jedoch konnte sich jeder denken, dass dies nicht sein Bestes war, sondern nur ein zaghaftes Fundament seiner Schauspielkünste. Dann aber nickte der Drummer zu Yoshi – ein Bademantel wäre echt toll! Dann würde auch er nicht mehr so frieren, denn nun rieb er sich wirklich mit den Handflächen über seinen Oberkörper, auf welchem sich langsam aber sicher eine zaghafte Gänsehaut ausbreitete. Bitte, er war doch auch nur ein Mensch!
Sakaida nickte erneut und war über Yoris Reaktion verdammt froh – denn wenn einer sanft sein konnte, dann war es wohl wirklich er selbst oder eben ihr Leadsänger. Den anderen traute er es weniger zu. Yoshi war da eher der Harte und Masamori – na ja, zu aufgedreht. Obwohl, im Ernstfall könnte wohl jeder einfühlsam genug sein, auch, wenn dieser es selbst bis dahin noch nicht geglaubt hatte. Na ja, seufzend ruckte Sakaida leicht die Schultern, er wird sehen was passieren wird.
Nachdem Hito seinen weiteren Verlauf über die Wiese geschrieen hatte, zog Kazuki die feine Nase kraus, er hatte sich so sehr auf ein wärmendes Stück Stoff gefreut! Willig, wie ein kleines Lämmchen, tapste er also im langsamen Schritt zu Yoshi zurück mit welchem er sich an eine bestimmte Stelle stellte. Sakaida hingegen folgte einfach Yori, da wird er wohl kaum etwas falsch machen.
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Nutzer: yori
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geschrieben am: 10.08.2004    um 13:14 Uhr   
Da standen sie nun alle und froren erbärmlich. Na gut, die einen froren mehr, als die anderen, was wohl an ihren Kostümen lag, aber im großen und ganzen konnte man schon sagen, dass ihnen allen saukalt war. Einige Leute, unter anderem Peer und Minami, huschten noch um sie herum, zupften hier etwas zu recht und trugen da noch etwas Puder auf. Schließlich verschwanden aber auch sie und die „Puppets“ standen ganz allein auf weiter Flur, oder besser gesagt auf weiter Wiese. Yori tapste, als wären seine Füße schon lange eingefroren in die Mitte des riesigen schwarzen Samtstücks, dass noch immer auf dem Rasen lag und kniete sich darauf, den Blick in die Ferne gerichtet. In seinem weißen Stück Stoff sah er richtig unschuldig aus. Yoshi, der sich freundlicherweise Kazuki seiner angenommen hatte, legte ihm seinen Arm um die Schulter und platzierte sie beide in einigem Abstand zu Yori. Masamori und Sakaida warteten darauf, dass das Playback einsetzte. Als schließlich der schnelle Rhythmus das Lied einleitete, war es Masamori, der plötzlich auf Yori zu schlich. Er hatte ein Theatermesser in der Hand, das er allerdings auf dem Rücken verborgen hielt. Ein sanftes Lächeln bildete sich auf Yoris Lippen, als er den Schwarzgewandten auf sich zukommen sah. Masamori kniete sich auch in einer eleganten Geste vor den Leadsänger und legte ihm beide Arme um den Körper.
>>Let your healing blood - flows into my throat!<<
Kreischte da das Playback und Masamori stach das Messer in Yoris Rücken. Der klammerte sich fest an ihn und Blut rann aus seinem Mundwinkel. Nun sollte eigentlich Sakaidas, Kazukis und Yoshis Part folgen, denn Yori wusste gerade nicht, was er tun sollte, außer sterben in Masamoris Arm liegen. Der Schwarzgewandtete stand einfach auf, schmiss das Messer weg und ließ Yori zu Boden fallen, wo er mit dem Kopf im schwarzen Samt liegen blieb.
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Nutzer: Kazuki
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geschrieben am: 10.08.2004    um 18:35 Uhr   
Kazuki und Sakaida ließen sich wie alle anderen willig von den Maskenbildnern zurecht tupfen und von Peer zurecht zupfen. Dann, als Yoshi seinen Arm um seine Schulter gelegt hatte, stellte er sich mit ihm auf jene Position, wo er auch hin wollte. Das Kommende wurde nun neugierig von Sakaida, Yoshi und Kazuki beobachtet, wobei der Letztere schon etwas baff guckte, da dies doch ziemlich echt aussah. Zugegeben, er hatte gar nicht gesehen dass irgendwer Yori eine Kapsel mit Schauspielblut gereicht hatte – ohweiha, wenn man nur die Hälfte mitbekommt, kriegt man hier in der Band sehr schnell echte Panik! Aber gut, letztendlich wusste auch der Drummer um die gespielte Gefahr – zumindest hatten sie ja einen unter ihresgleichen erschrecken können, also war diese Szene wohl verdammt gut gestellt gewesen! Als Yori dann leblos zu Boden fiel, kam der Einsatz von Sakaida. Jener kam einige Sekunden später im schnellen Schritt näher und ließ sich mit einem wunderbaren Gesichtsausdruck neben dem Kopf von Yori nieder, welchen er mit verzweifelten Gesten vorsichtig auf seinen Schoß bettete. Nun sah es so aus, als wimmerte er schrecklich und schaffte es sogar, ein paar Tränchen aus den Augen zu drücken was wohl an eine wahre Glanzleistung kratzte. Zitternd gleiten die Finger des Pianisten durch das Haar des Leadsängers und deuteten so ihre unsagbare Zuneigung zu ihm an. Dann wurde aber Masamori mit einem wütenden Blick bedacht und er bewegte die Lippen, als würde er sagen: „Warum hast du das getan? Er hat dich geliebt, nur dich, dich alleine!“. Zweck dieser Worte sollten die späte Reue in Masamori wecken, sodass er sich an Yori schmiegte und somit Yoshi und Kazuki als letztes Paar sich an jenen wiederum schmiegen konnten. Durch diese ganze Sache wurde Kazuki immer nervöser, der verloren an seinen Haarsträhnen zupfte auf das es doch endlich vorbei sein möge – jedoch, es fing gerade erst an! Aber hatten sie nicht vorhin gesagt, er hätte diese kleine Szene sehr gut bewältigt? Ja, das hatten sie! Hier wird es wohl genauso sein, Mr. Jashagi, nur ein wenig ankuscheln, das ist doch nicht schwer, hm? Nein nein, ist es nicht… . Er atmete tief durch und wartete mit Yoshi auf Masamori Reaktion.
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Nutzer: yori
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geschrieben am: 19.08.2004    um 20:34 Uhr   
Yori, der seinen Kopf noch einmal hob, wobei ein dünnes Blutrinnsal aus seinem Mundwinkel floss. Ungläubig und doch lächelnd blickte er zwischen Sakaida und Masamori hin und her. Dann schloss er endgültig die Augen.
Yoshi hingegen schwebte zu Masamori, der wütend hinfort stob, zu und schlang seine Arme um dessen Hals. Es wirkte wirklich sehr, sehr echt, wie er sich so Wärme suchend an den Schwarzgewandeten kuschelte. Auffordern streckte Masamori schließlich seine Hand nach Kazuki aus.
>>Komm, komm!<<
Formten seine Lippen, mit einem abfälligen Blick auf die beiden anderen Götter.
>>Sie sind es nicht wert, so komm zu mir!<<
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Nutzer: Kazuki
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geschrieben am: 21.08.2004    um 10:02 Uhr   
Dies Ganze nahm dann doch einen anderen Lauf ein, als Kazuki erwartet hatte. Es war für ihn kurz irritierend, dass sich Masamori nicht an Yori schmiegte, aber auch nicht weiter behindernd.
Sakaida tat noch all seine Mühe und Not daran, seine Verzweiflung gepaart mit tiefen Hass zu Masamori kund zu tun, sodass sein wimmern etwas krampfhafter wurde und er sich schützend halb über den eigentlich verstorbenem Leib von Yori beugte. Natürlich würde nun der Verstorbene sehen können, dass Sakaida zu Grinsen angefangen hatte und kurz die Zunge in einer frechen Geste hinaus streckte. Da er gerade so überdeckt über Yori hing, die Kameras dadurch eh keinen Blick auf ihren Gesichtern einfangen konnten, – zudem waren sie sowieso nun mehr mit der anderen Szene beschäftigt – hörte der Leadsänger den Pianisten leise flüstern.

„Nun weißt du was passiert, wenn du mal wirklich stirbst. Genau so werde ich um dich weinen, ja ja! Fühl dich geehrt, mein lieber Yori-kun!“
In der Zeit, wo der Jüngste ein paar Sätze an ihren Leadsänger verloren hatte, hatte sich auch Kazuki sehr langsam der Hand genähert. Er dachte nicht darüber nach, was wie wann wo passieren würde, sondern fühlte sich mit einem Mal so sehr in seine Rolle gedrängt – vielleicht aus Selbstschutz – dass er mit einem gewinnenden Lächeln die Hand von Masamori ergriff und weiter zu ihm glitt. Es wurden keine Lippen mehr bewegt, dafür aber andere Körperteile. Kazuki, welcher noch nicht ganz an Masamori klebte, blieb nur wenige Millimeter vor seinem Leib stehen und ließ die rechte Hand gar wie begierend über die Brust des Gitarristen kratzen, was bei Kazuki sehr gut aussah, warum auch immer – hm, vielleicht eine versteckte, sadistische Ausstrahlung? Auf jeden Fall hatte sich Yoshi hinter Masamori verzogen und tat dort sein liebliches Spiel weiter, indem er seine Arme wieder um ihn schlang und den Kopf seitlich an seinem Nacken bettete. Der Drummer sah zu Masamori auf, natürlich sehr verträumt, als die Hand bis hin zum Bauchnabel gekratzt hatte und tat dann etwas, was er selbst so gut wie nie erwartet hätte. Er drängte sein rechtes Bein zwischen die von Masamori und legte nun ebenso die Arme um seinen Hals, um sich nun enger an ihn zu ziehen. Was nun noch erschrecken konnte – positiv oder negativ – weil man es vom Drummer weniger erwartet hätte, war die Tatsache, dass Kazuki seinen Kopf geneigt hatte, sich langsam zu dem Hals des Schwarzgewandeten neigte und da plötzlich die Zunge gut sichtbar – für die Kameras – und sehr erotisch über seine Halsbeuge bis hinauf zum Kiefer gleiten ließ. Nun würde selbst der Gitarrist schauspielerisches Talent beweisen müssen, zumindest wirklich dann, wenn er diese Zungenspielchen nicht mochte, was ja sehr gut hätte sein können, der Drummer aber nicht gewusst hatte. Nun, zugegeben, etwas verwundert war auch nun Kazuki selbst über sich, ließ jedoch keinerlei Zweifel mehr aufkommen, da er einfach einen Job zu erledigen hatte – es war sein Weg gewesen und das Maskenspiel konnte ihm helfen, andere Formen und Gestalten zu bilden um so sich selbst zu entkommen. Ja, mit etwas Mühe konnte man auch große Leistungen von ihm erwarten!
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Nutzer: Gast_Rafael
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geschrieben am: 22.08.2004    um 21:16 Uhr   
Just visiting.
Geändert am 22.08.2004 um 21:20 Uhr von Rafael
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Nutzer: Gast_Rafael
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geschrieben am: 22.08.2004    um 21:20 Uhr   
Einmal reicht...
Geändert am 22.08.2004 um 21:22 Uhr von Rafael
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Nutzer: yori
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geschrieben am: 22.08.2004    um 21:22 Uhr   
Masamori hatte es nicht gemerkt, dass Kazuki in dieser Situation etwas völlig anderes erwartet hatte. Wie sollte er auch? Die Show, die er jetzt geboten bekam, war schließlich wirklich vorbildlich. Na ja, vielleicht nicht für eine Kindersendung, aber für ein Musikvideos der „Puppets“ alle mal. Als der Schlagzeuger so über seine Brust kratzte, musste er sich zusammenreißen nicht zu lachen und wahrscheinlich war das auch der Grund, dass er sein Gesicht, wie verlangend in Kazukis Haar schmiegte. Dann, als der Anflug eines Lächelns verflogen war, hob er wieder seinen Kopf und sah in das schöne Gesicht des jungen Mannes vor sich. Hatte er noch vor einer Stunde geglaubt, wurde er nun eines besseren belehrt. Er kannte noch nicht mal einen kleinen Teil von ihm. Als er dann auch noch spürte, wie der Drummer sein Bein zwischen seine drängte (übrigens eine Geste mit der ihm jede Frau hätte schwach machen können), war er gänzlich überrascht. Aber Masamori, wäre nicht Masamori gewesen, wenn er mit solchen spontanen Aktionen nicht hätte umgehen können. Er legte seine Arme eng um Kazuki, wobei seine linke Hand aber verdächtig nah an seinen Po wanderte. „Du willst schocken? Das kann ich auch!“
Dachte sich der Gitarrist. Als der Schlagzeuger seine Zunge dann aber über seinen Hals wandern ließ, öffnete er den Mund, als wollte er etwas sagen. Doch er besann sich noch einmal und schloss die Lider, damit dieses ungewollte Mundöffnen, wie ein verlangender Laut aussah. Yoshi, der das alles natürlicherweise beobachtet hatte, küsste Masamoris Nacken, aber nur, weil er sonst angefangen hätte ungläubig zu lachen. Und er dachte, er würde seine Pappenheimer kennen.
Yori hingegen lag noch immer – wie tot – da und auch seine Lider waren geschlossen. Als Sakaida ihn da plötzlich anquatschte, musste er aufpassen, dass er nicht die Lippen verzog. Dann bemerkte er jedoch, dass er wohl reden konnte, wenn auch Sakaida dazu in der Lage war.

>>Ich fühle mich wirklich geehrt, mein Kleiner. Wenn wir hier raus kommen, kriegst du einen Lolli. Ist dir Erdbeergeschmack recht?<<
Das war wohl ein Dreh, an den sie sich alle noch Jahre später ziemlich deutlich erinnern würde.
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Nutzer: Kazuki
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geschrieben am: 22.08.2004    um 21:51 Uhr   
Ja, seht nur her! Seht her! Wenn ich will und wenn ich mich so sehr in eine Rolle vertieft habe, dann schaffe ich doch so einige Dinge. Selbst Masamoris Berührungen wurden nicht beachtet, auch wenn sie gefährlich nah an gewisse – vielleicht empfindliche – Körperstellen walteten. Denn, hätte er nur ein Fünkchen eines Gedankens daran verloren, so wäre er sicherlich sofort wieder zurück geschreckt. Seltsam, aber Kazuki schien für seine Probleme eine eigene Lösung zu bilden, Ignoranz. Wahrscheinlich war dies auch gut so, einfach mal zu vergessen, was ihm vor 10 Jahren geschehen ist. Das tat er auch, wie man sehen konnte, denn er hielt noch gut mit ihrer intensiven Liebelei mit. Frech, wie er sein konnte, hob er das Knie an welches zwischen Masamoris Beine war und löste seine Zunge von sein Kinn, nur, um ihn etwas grob mit der Rechten dort zu packen und seinen Kopf barsch zur Seite zu drücken, damit er an seinem Ohr knabbern konnte und gewisse Blicke in die Kamera schickte. Natürlich musste er auch danach einen Blick zu Yoshi werfen, der hinter Masamori fleißig am werkeln war. Da er ja noch eine Hand frei hatte, führte er die um Masamori und vergrub sie begierend in Yoshis Haar – also wenn man falsche Gedanken hegen möchte, konnte dies sicher ein Vorspiel für ausgeweitete, sexuelle Spielchen sein. Zumindest waren wohl alle in einem Punkt verdammt glücklich: Sakaida bekam nichts mit. Sicherlich hätte der gelacht oder irgendeinen Kommentar abgelassen, da er selbst im Dreh davor nicht zurückschrecken würde. Ah, dieser Junge hatte einen Hang zur Kommentarfreude – immer musste er seine Gedanken zu speziellen Dingen mitteilen, selbst, wenn es ihm nichts anging oder er einfach nicht wusste, worüber gesprochen wurde. Meist konnte dies witzig sein, meist aber auch einfach nervtötend. Dennoch, lieb hatten sie ihn wohl alle – sie waren ja schließlich irgendwie eine große Familie, nicht wahr? Hm, Familie..., sollte der Drummer hier das finden, was er nie gefunden hatte? Aber, zu heikel um sich darauf zu stützen wenn man sah, wie viele Bands doch zu Bruch gingen.
„Sicher, ich nehme doch alles war ich kriegen kann!“
Hatte Sakaida dem Yori entgegnet und musste sich ein sanftes Kichern verkneifen, ehe er aber auch schon weiter sprach.

„Was aber nicht heißen soll, dass ich leicht rumzukriegen bin! – Ah, aber sag mal, wann brüllen die denn endlich Cut? Was drehen die da noch, siehst du etwas?“
Neugierte das Jüngste Mitglied der Band. Wenn er nicht sofort erfuhr, was da abging, würde er seinem eigenem Verlangen nachzusehen sicherlich nicht widerstehen können und somit vielleicht den Dreh kaputt machen. Man drehte ja ungern alles zweimal, nicht wahr?
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Nutzer: yori
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geschrieben am: 25.08.2004    um 20:14 Uhr   
Wenn man Masamori gefragt hätte, wie er diesen Dreh fand, dann hätte er sicherlich geantwortet:
>>Heftig! Ziemlich heftig sogar. Vielleicht sogar etwas zu heftig. Manche von uns sind extrem über sich hinaus gewachsen. Also, das hat uns alle irgendwie an unsere Grenzen gebracht. Aber es war einfach nur toll. Ich würde so etwas jederzeit wieder machen.<<
Im Moment war dem Gitarristen allerdings nicht danach irgendwelche Fragen zu beantworten. Er war schwer damit beschäftigt, aufzupassen was er machte. So wanderten seine Finger ziemlich zielstrebig nun wirklich über Kazukis Hintern und dann… war der Spaß auch schon vorbei. Ein schallendes:
>>Cut!<<
Hallte über den gesamten Drehort und Masamori brach in einen gewaltigen Lachanfall aus. Auch Yori, der gerade noch ein bisschen tot rumlag (er hatte ja sonst nichts zu tun), umarmte plötzlich Sakaida und lachte los.

>>Genial! Einfach super!<<
Rief er aus, allerdings nur um gleich danach weiter zu plappern und Sakaida nicht aus seinen Armen zu lassen. Das lief alles so, wie er sich das ausgemalt hatte. Bis jetzt war nichts schief gelaufen, niemand hatte einen Fehler gemacht und sie hatten eine Szene mit nur einer Aufnahme im Kasten. Hito kam mit einem Lächeln auf die kleine Gruppe zu.

>>Jungs, das war sehr gut, wirklich sehr gut! Kazuki, du hast dich wirklich gemausert! Also, ihr wisst was jetzt gedreht wird. Sakaida dreht seine Einzelszenen und ihr anderen habt ein bis zwei Stunden Pause. Also, weg mit euch!<<
Hito machte eine Bewegung als würde er Hühner wegscheuchen. Dabei beachtete er Sakaida und Yori gar nicht, die noch immer auf dem Boden lagen.
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Nutzer: Kazuki
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geschrieben am: 25.08.2004    um 20:51 Uhr   
>>Cut!<<
Hörte auch der Drummer, welcher sich nun von dem lachenden Masamori löste und die Hand aus Yoshis Haar nahm, damit jeder wieder in gewisser Weise sich etwas befreiter fühlen durfte – außer Sakaida natürlich. Ah, war das aber doch nicht etwas zu heftig gewesen? Überlegend strich er sich eine Haarsträhne hinter das Ohr und verzog kurz die Lippen, ehe er einfach unüberlegt meinte.

„Warum lachst du? Hör auf mich zu kränken, undankbares Gör!“
Grummelte Jashagi in einer tiefen, männlichen Stimme zu dem Gitarristen, wobei Yoshi daraufhin leise auflachen musste. Tze, also wirklich! Nun ging er mal über seine Grenzen und bekam ein freches Lachen zu hören, pft. Lächelnd wendete sich dann Kazuki aber um und schickte einen seitlichen Blick zum Boden, wo noch Yori und Sakaida herum lagen. Indessen wunderte er sich, dass er zwar ein wenig über seine Tat nachdachte, es aber nicht bereute…, seltsam.

„Uah, Yori-kun, nicht vor den Leuten!“
Keuchte der zartbesohlte Pianist dreist und gab dem Leadsänger doch glatt einen Stirnkuss, ehe er ihn auch drückte und sich dann doch auf die Beine rappelte, wenn er denn noch Einzelszenen drehen musste, wie Hito – der sich da soeben eingefunden hatte – verkündete.

„Arigatou.“
Flüsterte der Drummer leicht verlegen bei Hitos Worten und freute sich auf diese Pause, die ihnen nun gewährt wurde. Tja, heute war er wirklich aus sich heraus gegangen, richtig, aber das nächste Mal…? Fraglich, ob er dies noch einmal schaffen kann, mal sehen, der nächste Dreh ist ja noch lange hin, nun kam da einmal die Tour.
Doch jetzt, jetzt brauchte er erstmal etwas Wasser, diese schnuckeligen blauen Schühchen und diesen verdammten Bademantel. Über den nackten Oberkörper reibend war Kazuki der Erste, welcher sich langsam vom Drehort entfernte und zu einem der Mitarbeiter ging, der seine Klamotten brav abgenommen und noch fein für ihn hob. Auch bei diesem bedankte er sich und legte den Bademantel über den kalten Oberkörper. Ah, hatte er sich bei Masamori angeschmiegt weil ihm kalt wurde? Ein lustiger Gedanke, welcher ihm ein sehr seichtes Lächeln auf die Lippen zauberte. Dann suchte er sich erstmal was zu Trinken.
Sakaida blieb brav beim Set und wartete auf weitere Anweisungen, die da noch für ihn kommen mögen. Zu gern hätte er jedoch aber auch Pause gehabt, hmpf… .
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Nutzer: yori
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geschrieben am: 27.08.2004    um 15:53 Uhr   
Es war schon ein seltsames Bild, wie die beiden jungen Musiker da lachend und albernd und scherzend auf dem Boden lagen, der eine in des anderen Armen, wobei man noch nicht einmal sagen konnte, ob diese Musiker, wirklich Männer waren, so wie sie geschminkt und angezogen waren. Sie glichen eher Wesen, die man keinem Geschlecht zuordnen kann und die trotzdem eine ungebändigte, beinahe wilde Schönheit ausstrahlten, und dadurch auf Männer und Frauen gleichermaßen anziehend wirkten.
>>Uah, Yori-kun, nicht vor den Leuten!<<
Der Angesprochne lachte sanft auf, als er die Lippen des Jüngsten auf seiner Stirn spürte. Er nahm ganz dreist einfach Sakaidas Hand und kam mit ihm auf die Beine.

>>Nicht vor den Leuten? Du bist doch sonst nicht so prüde. Außerdem hast du gerade schon ziemlich um mich geweint, nicht?<<
Grinste Yori und entließ die filigranen Finger des Pianisten dann doch aus seiner Hand. So etwas hatte er noch nie erlebt, dass man eine so hoch komplizierte Szene so schnell, und vor allem ohne Fehler, abdrehen konnte. Dann wandte er sich zu Kazuki und schlug ihm anerkennend auf die Schulter. Was ich dabei allerdings extra erwähnen sollte, ist, dass Masamori, der dunkelhaarige Gitarrist, es im gleichen Augenblick tat.
>>Ich habe nicht viel von dem gesehen, was du da gemacht hast,<<
Begann der Leadsänger noch immer mit einem unverschämt breiten Lächeln auf den Lippen, das da so schnell auch nicht mehr weichen wollte.

>>aber das, was ich gesehen haben, war mehr als genial! Echt spitze!<<
Er hob seinen Daumen und Masamori nickte ihm zu.

>>Da hat Yori-chan mehr als Recht. Ich dachte gerade wirklich, du wolltest mir an die Wäsche. Wenn du irgendwann mal kein Schlagzeug mehr spielen kannst, solltest du dir überlegen Schauspieler zu werden. Ganz ehrlich, also, ich fand dich richtig gut!<<
>>Da muss ich den beide Recht geben.<<
Mischte sich nun auch Yoshi in das Gespräch ein und ging ein Stück neben den drei Musikern her.

>>Aber Masamori, ich muss noch mal wegen morgen mit dir reden. Kommst du kurz mit?<<
>>Aye , Sir!<<
Der Gitarrist salutierte, hielt dann eine Hand an seinen Mund und flüsterte den anderen beiden zu.

>>Ihr seht, er ist ein Sklaventreiber. Nie gönnt er mir meine Ruhe!<<
Und damit verschwanden Yoshi und Masamori auch schon. Yori hingegen nahm dankbar Bademantel und Schuhe entgegen, als man sie ihm und Kazuki anbot, wich dem Drummer aber nicht von der Seite.

>>Sag mal, was hältst du davon, wenn wir jetzt rein gehen und uns aufwärmen. Kriegst auch ein M&M – Hatschi! – << Yori schüttelte sich kurz >>T’schuldigung. Was ich sagen wollte ist, dass du auch ein M&M von mir bekommst.<<
Natürlich verfolgte der Sänger ein anderes Ziel. Er hatte Sakaida ja versprochen, dass er sich mit Kazuki unterhalten würde. Und warum nicht jetzt? Sie hatten nichts zu tun und konnten sich dabei noch aufwärmen. Yori fand, dass das eine gute Idee war.
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Nutzer: Kazuki
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geschrieben am: 28.08.2004    um 12:19 Uhr   
Ja, wirklich, man konnte kaum erkennen was sich da nun so verspielt über den Boden wälzte. Aber diese Fantasie sollte auch jedem selbst beibehalten werden. Ja, es lag an jedem einzelnen Menschen, was er bei den Sängern sehen und deuten wollte. Dies war auch irgendwo schön, so wurde man nicht zu einem bestimmten Zwang gedrückt.
„Ja, sonst nicht – aber heute schon!“
Sakaida lachte sanft auf und schlug Yori locker auf die Schulter, als dieser auf die Beine stand und sicheren Halt hatte.

„Natürlich habe ich ziemlich um dich geweint, musste ich ja auch irgendwie! Aber weißt du, woran ich da gedacht habe?“ Er seufzte kurz theatralisch auf und ließ somit eine spannende Pause entstehen. „Also, ich habe an die Sache gedacht was ich machen würde, wenn es keine Reisbällchen mehr gäbe!“
Wie jeder wusste, war Sakaida scharf auf Reisbällchen, besonders die 'Onigiri'-Reisbällchen hatten es ihm angetan. Tja, Sushi und Reisbällchen – darauf war ja sowieso fast jeder Japaner scharf drauf. Zumindest grinste Sakaida dreist und gab Yori einen Kniff in die Seite, bevor er mit Masamori, Kazuki und Yoshi abzog. Hach, traurig, dass er dableiben musste.
Als Kazuki mit den drei Anhängern zu dem Crewmitglied geschlendert war, hatte er den Worten der anderen mit einem Lächeln gelauscht und war irgendwie stolz auf ihren weiteren Zuspruch, dass er keinen Fehler gemacht hatte.

„Na, an die Wäsche… - vielleicht dann doch lieber am Abend.“
Zwinkerte Kazuki dem Gitarristen zu und bedankte sich auch bei Yoshi mit einem lächeln, ehe die zwei abzogen und nur noch Yori und Kazuki dort standen. Schauspieler werden? Ah, nein, dass war kein Beruf für ihn, er brauchte Musik, mit Musik war er aufgewachsen und es gab nichts schöneres, was er sich vorstellen konnte.

„Aufwärmen, hört sich gar nicht schlecht an!“
SprachÂ’s leise und er nickte zustimmend zu seinen eigenen Worten.

„Weil, sonst wirst du noch krank, dass kann ja keiner riskieren, Goldstimmchen.“
Lächelnd landete seine rechte Hand auf Yoris linke Wange, ehe er sich langsam umwendete. In dem Gebäude, wo sie sich umgezogen hatten wird es bestimmt auch etwas zu Trinken geben oder… – och, da reichte ihm doch jemand etwas zu Trinken, wie nett! Gierend schnappte er sich diesen Becher und hatte – Kaffee! – in seiner Hand. Haaach, phantastisch!
Kurz sah er zu Sakaida zurück, der erneut geschminkt wurde, dann aber zu Yori, welcher auch einen Becher gereicht bekommen hatte, jedoch mit Mineralwasser.

„Wobei ich damit nicht sagen wollte, dass du nicht nur wegen deinem künstlerischen Talent nicht krank werden darfst.“
Verbesserte er sich noch schnell, bevor Yori seine Stimme erhob und damit dies auch so blieb, redete er flink weiter.

„Aber nur ein M&M empfinde ich als etwas mager! Also, da hast do schon einen besseren Deal springen lassen, Yori!“
Lachte der Drummer, welcher nun im gemächlichen Schritt und schick in Bademantel und blauen Schühchen gepackt, neben diesem herschlenderte.

Geändert am 28.08.2004 um 12:21 Uhr von Kazuki
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Nutzer: yori
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geschrieben am: 29.08.2004    um 20:15 Uhr   
Manchmal fragte sich selbst Yori – der ansonsten eher alles so hinnahm, wie es kam, weil es sich ohnehin nicht ändern ließ – wie es das Team immer schaffte ihnen jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Nicht, dass er etwas dagegen gehabt hätte, aber eine Frage wäre es – irgendwann und irgendwo – gewiss wert. Brav dankend, wie es ihm Vater und Mutter Matsuya beigebracht hatten, nahm der Rothaarige sein Wasser entgegen und steckte den Strohhalm, den man ihm ebenfalls dazu gereicht hatte, in die Dose. Das war einer der Nachteile, wenn man geschminkt war; man konnte nicht vernünftig trinken ohne dass man seinen Lippenstift verschmierte und war deshalb immer auf irgendwelche Hilfsmittel angewiesen.
>>Weil, sonst wirst du noch krank, dass kann ja keiner riskieren, Goldstimmchen. Wobei ich damit nicht sagen wollte, dass du nicht nur wegen deinem künstlerischen Talent nicht krank werden darfst.<<
Yori lächelte bei Kazukis Worten leicht auf. Es tat gut so etwas zu hören. Jeder hört schließlich gerne, dass man ihn mag, auch, wenn es so versteckt angemerkt war. Wenn er genauer überlegte, dann hatte er das von seinen Eltern wenig gehört. Es hieß immer nur: „Gut, Yori!“ wenn er eine gute Note geschrieben oder ein schweres Stück auf dem Klavier fehlerfrei spielen konnte. Im Nachhinein würde er nicht sagen, dass er eine gute Kindheit gehabt hat, aber das war nun vorbei und gut so!

>>Aber nur ein M&M empfinde ich als etwas mager! Also, da hast da schon einen besseren Deal springen lassen, Yori!<<
>>Hey!<< Schmunzelte der Leadsänger, als er Kazuki da so frech aufbegehren hörte und schaute ihn auch dementsprechend empört an. Gespielt, versteht sich.
>>Du würdest mir doch auch nur eine Zigarette geben. Aber, weil ich so ein großer Mann bin und ein stattliches, hilfsbereites Herz für meine Freunde habe, bekommst du sogar ein, oder zwei M&M’s mehr.<<
Und nun tat der Rothaarige genau das, was der Schlagzeuger zuvor mit ihm gemacht hatte; er ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen.

>>Nein, nein, danke mir nicht. Ich weiß, dass ich einfach umwerfend bin. Das ist schon okay. Mach dir da mal keine Gedanken.<<
Endlich konnte auch Yori in seinen Bademantel schlüpfen, den man ihm reichte, so wie die Hausschuhe, die er – per Zufall – wiedergefunden hatte. Jetzt hielt er aber geradewegs auf das Haus zu. Es dauerte auch keine zwei Minuten, dann tauchten sie in das Gewusel, das im Haus herrschte. Hier suchte man Drumsticks, da fehlten Haarspangen und wieder woanders war man sich nicht sicher, ob nun Masamori oder Yoshi eine Silberkette mit einem seltsamen Runenzeichen tragen sollte. Geschickt schlängelte Yori sich allerdings durch all diese Menschen, die nur ihrer Arbeit nachkamen, und hatte endlich ihre Garderobe erreicht.

>>Whoa, endlich Ruhe. Irgendwie macht mir dieser Dreh zu schaffen.<<
Der Leadsänger ließ sich auf ein Sofa fallen, das herum stand, wo er sich auch sofort breit machte. Und im nächsten Augenblick fingerte er schon nach seiner grünen Samttasche, die hinter die Sofalehne gefallen war und eine ganze Packung herrlicher, wunderbarer, leckerer M&M’s beherbergte.

Geändert am 29.08.2004 um 20:16 Uhr von Yori
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Nutzer: Kazuki
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geschrieben am: 29.08.2004    um 21:23 Uhr   
Natürlich wartete der Drummer auch gemächlich, bis er wieder an der Reihe war, um ein paar Sätze loszulassen. So schlenderte er nebenbei weiter gemütlich neben Yori auf das Gebäude zu und nahm ab und an große Schlücke aus seinen Becher mit dem wärmenden Kaffee. Dann, als seine Chance kam, erhob er wieder die Stimme.
„Wie? Nur eine Zigarette? Natürlich nur eine, weil die ja im Moment ausreichen würde, aber wenn die verbraucht wäre, dann würde ich dir natürlich noch eine geben! Ach, was rede ich denn da, ich schenke dir eine ganze Schachtel!“
Ohweiha, was sagte er nur da? Er schuldete Yori sowieso noch zwei Drinks, dann noch Zigaretten? Die waren eh so überteuert gewesen! Hm, er treibt sich noch selbst in den Ruin, wenn er nicht aufpassen würde.
Bei Yoris selbstaufmunternden Worten bildete auch er ein zartes Schmunzeln auf den Lippen und bedachte den Sänger eines abschätzenden Blickes, ehe er sacht und amüsiert seinen Kopf mit der Echthaarperücke schüttelte.
Als sie dann letztendlich im Haus waren, sah er sich mit den tiefbraunen Augen um. Ah, diese Leute wuselten wie Ameisen herum, schrecklich! Aber, auch irgendwie unentbehrlich, denn was würden sie nur ohne ihre Crew machen? Lächelnd hob der Drummer eine Hand, als Sasuke, ein weiteres Crewmitglied, an ihnen vorbei huschte. Ja, mit diesem gleichaltrigen Burschen verstand er sich gut, sie schwebten auf einer Wellenlänge wenn es um bestimmte Dinge ging. Aber nur um bestimmte Dinge, für alles andere brauchte er seine Band irgendwie, eben andere Leute, die er kannte, die ihn – hoffentlich – mochten und ihm zur Seite standen. Überhaupt, um Sasuke mal richtig zu erwischen um mit ihm reden zu können, bedarf es schon mehr als Glück und perfektes Timing.
In der Garderobe schnappte sich der Drummer einen Stuhl, zog ihn etwas näher zu Yori und setzte sich verkehrt rum auf jenem nieder. Lächelnd drehte er den Pappbecher mit dem Kaffee in seinen Händen und sah kurz Yori zu, wie er seine Lieblingstasche heraus kramte und dabei noch seine Drogen – sozusagen, legale Drogen - hervor zog.

>>Whoa, endlich Ruhe. Irgendwie macht mir dieser Dreh zu schaffen.<<
„Ja, endlich Ruhe, da kann ich dir nur zustimmen! - Sag mal, müssen wir uns für die musikalischen Szenen eigentlich umziehen, oder behalten wir die Klamotten an?“
Es war ja allgemein bekannt, dass in manchen Videos die Darsteller, bzw. die Musiker, sehr oft andere Kleidung als zuvor trugen, zumindest, wenn das Video aus zwei oder mehreren Teilen bestand wie dies von 'Murder'. Abwartend nahm er wieder tiefe Schlücke aus seinem Becher und schwenkte diesen dann, als nur noch ein minimaler Rest den Boden bedeckte. Ah, es war zwar nicht sein Lieblingskaffee, aber zumindest kein schlechter.
Geändert am 29.08.2004 um 21:30 Uhr von Kazuki
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Nutzer: yori
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geschrieben am: 30.08.2004    um 13:30 Uhr   
>>Eine Schachtel Zigaretten? Nein, nein, kauf mir eine Packung M&M’s und du machst mich glücklicher. Außerdem bekommt man vom Rauchen eine raue Stimme. Das kann ich mir nicht erlauben. Wie soll ich denn sonst zum Beispiel „Down the Street“ singen? Nein, Rauche ist nichts für mich. Außerdem kriegt man gelbe Zähne und Fingernägel und riecht dazu noch, wie eine Räucheranlage.<<
Yori schüttelte lachend den Kopf. Er meinte es nicht böse, was er da gesagt hatte, aber diese Dinge waren nicht von der Hand zu weisen und der Sänger war dafür bekannt, dass er selten ein Blatt vor den Mund sah. Man erinnere sich nur an das Interview, in dem man ihn fragte, ob da zwischen Masamori und ihm wirklich etwas lief, wo er nur frech meint:
„Ich lade Sie einmal in unser Schlafzimmer ein, dann können Sie sich überzeugen. Bis dahin müssen sie sich wohl mit dem zufrieden geben, was sie auf der Bühne sehen.“
Ja, manchmal war die große Klappe des Rothaarigen wirklich ein Fluch. Als Sasuke da so an ihnen vorbei ging, wobei vorbei flog eher das richtige Wort gewesen wäre, hob auch Yori die Hand. Meine Güte, hier herrschte mehr Hektik, als in einem Ameisenhaufen.
In der der Garderobe leistete sich der Leadsänger gerade eine furchtbare Akrobatikleistung. Er versuchte irgendwie sein Wasser nicht auszuschütten, dabei aber trotzdem liegen zu bleiben und seine M&M’s mit dem Fuß an sich zu ziehen. Nach einer Minute, einem nassen Kragen, der sich sofort durchsichtig färbte, was kein Wunder war, bei dem dünnen Stoff und einem Krampf im kleinen Zeh, hielt Yori endlich seine „Drogen“ in der Hand, die sorgsam aufgerissen wurden, bevor eine kleine, grüne Schokokugel in seinem Mund landete und er die Tüte Kazuki entgegen streckte.

>>Also,<< Schmatzte er leise >>ich hoffe doch mal, dass wir uns umziehen dürfen, wenn nicht… wäre das erstens sehr unsinnig, würde ich zweitens erfrieren und drittens ganz schönen ein drüber kriegen, weil mein Kragen nass ist.<<
Bei Aufzählen hatte Yori immer einen Finger in die Höhe gestreckt und meinte dann:
>>Aber auf dem Zettel stand auch irgendwas von Umziehen, meine ich zumindest. Aber sag mal,
Und schlagartig wurde seine Stimme eine spur ernster und vertrauenswürdiger

>>irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass du dich beim Dreh nicht richtig wohl gefühlt hast, zumindest am Anfang. Kann das sein?<<
Er wählte seine Worte mit Bedacht, denn er wollte auf keinen Fall mit der Tür ins Haus fallen. Schon damals, als sie noch nicht bekannt waren und es um eine kleine, wenn auch etwas heftige SM-Szene in einem Kaufhaus ging, hatte Kazuki sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt. Für einen jungen Mann, fand Yori das schon ziemlich seltsam. Natürlich, Kazuki konnte einfach nur verklemmt sein, was er nach der Szene, die er ihnen heute geboten hatte, eher weniger glaube, oder da war etwas anderes. Es war ja auch schon Sakaida aufgefallen. Oder redeten sie es sich nur ein? Sahen sie etwa Gespenster? Der einzige, der das wohl wusste, war Kazuki selbst… .
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Nutzer: Kazuki
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geschrieben am: 30.08.2004    um 20:38 Uhr   
Sicher, die Argumente die Yori wegen dem Rauchen hervorbrachte, waren alle unwidersprüchlich. Aber wenn der Drummer in diesem Augenblick ehrlich zu sich selbst sein müsste, so würde er nickend zustimmen wenn man sagen würde, ob er mit einer Schachtel mehrere Wochen auskommt. Denn, er kam gar nicht wirklich dazu zu rauchen, wenn sie etwas zu tun hatten. In der Freizeit, wenn ihm todlangweilig war, dann rauchte er viel, aber wann kam dies vor? Zudem, gelbe Zähne und Nägel hatte er nicht, wie er gerade sah, als er auf jene geschaut hatte. Nun, gut so, der Produzent und alle anderen Crewmitglieder würden ihn sicher prügeln, wenn dies passieren würde.
Als Yori diese Akrobatikübungen machte, trank Kazuki den letzten Rest Kaffee aus seinem Pappbecher und stand auf, um diesen in einen Papierkorb zu werfen, der hier ja ganz praktisch im Raume herum stand. Im Zurückgehen schnappte er frech die ihm gereichte Tüte mit den M&M’s und fischte sich ein paar heraus, wobei die Tüte jedoch stur bei dem Drummer verblieb. Natürlich grinste er noch Schadenfroh, als Yori sich am Kragen bekleckert hatte, na, wenn sie sich umziehen, ist ja alles in Ordnung.

„Wir ziehen uns also um, ja? Gut, dann hoffe ich mal, das ich etwas mehr als nur ein Teil zum anziehen bekomme.“
Murmelte er und besah sich seine Kluft, die jedoch halb unter dem Bademantel versteckt war.
Als Yori so – wah! – extrem das Thema wechselte, konnte er sich ein kleines Aufzucken nicht verkneifen. Plötzlich wurde er etwas nervös und reichte Yori die Tüte wieder zurück, ehe er sich langsam wieder auf den Stuhl zurücksetzte. Ja, dies schindet Zeit und gab ihm eine Pause, um sich die Worte zurecht zu legen. Was sollte er denn nun sagen? Ja, du hast Recht und weißt du auch, wieso…? Nein, nein, so nicht. Er spielte erneut mit den Haarsträhnen der Perücke und sah seitlich gen Boden, welcher in einem hellen weiß erstrahlte und aus glatten Kacheln bestand. Na, nicht sehr wohnlich, fand Kazuki.

„Nun, wirkte das so?“ Murmelte er vorsichtig zurück. Dann sah er auf und malte ein zaghaftes Lächeln auf sein Gesicht. „Entschuldige, wenn dies so gewirkt hatte, aber es war alles in Ordnung!“
Er wäre dumm, wenn er sein Herz nun vor einem halbfremden ausschüttete. Zudem wollte er kein Mitleid ernten, was sowieso keiner im Ansatz verstehen würde. Eigentlich war er nicht verklemmt, eigentlich würde er gerne mehr tun – auch auf der Bühne – als er eh schon tat. Nur, da waren eben immer diese kleinen Erinnerungsblitze, die durch seinen Kopf schossen und keine angenehme Gefühle hinterließen. Wenn er so zurück blickte, hatte er eigentlich mit niemanden je richtig darüber geredet. Ein Fehler, welcher bis jetzt noch in seinem Leib steckte. Ein Fehler, der niemals wieder zu korrigieren war?
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Nutzer: yori
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geschrieben am: 01.09.2004    um 13:41 Uhr   
Der Ausdruck auf Yoris Gesicht war filmreif. Seine Augen waren leicht geweitet und seine Unterlippe hatte er etwas vorgeschoben, wie ein kleines Kind, das gleich zu weinen beginnt. Zudem waren ihm ein paar kleine, rote Strähnen ins Gesicht gefallen und schmeichelten seinen zarten Zügen. Und das alles nur wegen einer Tüte M&M’s, die nicht in seiner, sondern in Kazukis Hand war. Leise stellte er seine Wasserdose auf den Boden – Wasser, wer brauchte schon Wasser, wenn er M&M’s bekommen konnte? – auf den Boden und streckte seine Hand flehend in die Richtung des Schlagzeugers.
>>Na, meisten sind sich Peer und Patricia bei dir ja sehr einig und geben dir ziemlich heiße Fummel. Das Ding aus schwarz-rotem Leder mit den Netzeinsätzen fand ich zum Beispiel einfach irre.<<
Dann fiel ihm allerdings etwas auf, was er lieber übersehen hätte: Kazuki zuckte bei diesem Themenwechsel auf. Normal war das nicht. Um zu zeigen, dass er an diesem Gespräch auch wirklich interessiert war, setzte er sich gerade auf und beließ den Blick hart auf dem Drummer. Auch das Zu-Boden-sehen machte ihn aufmerksam. Das lag ihm im Blut.

>>Alles in Ordnung…<< murmelte Yori und schien über den Sinn dieses Ausdrucks nachzudenken. Allerdings kam er nur zu dem Entschluss, dass dieses „alles in Ordnung“ nicht ganz der Wahrheit entsprach und wenn man ihn nun fragen würde, wie er darauf kam, würde er nur antworten können, dass das Intuition sein musste.
>>Nein, nein Kazuki… in Ordnung ist was anderes. Ich weiß zwar nicht was da nicht stimmt, aber da ist etwas nicht so, wie es sein sollte. Das ist nicht nur mir aufgefallen. Auch Sakaida. Weißt du, als ich sechzehn war, litt ich unter Depressionen und keiner hat es gemerkt. Nicht meine Eltern, meine Schwester oder mein Lehrer. Niemand. Es war so schlimm, dass ich versucht habe mich umzubringen. Erst da schickten sie mich dann in eine Klinik. Weißt du was man mir da sagte? Ich soll nicht alles in mich rein fressen, sondern mit den Leute, die ich gerne um mich hab darüber sprechen. Und es wurde wirklich besser. Natürlich, auch heute geht’s mir manchmal noch richtig dreckig, aber es ist nie wieder so schlimm geworden wie damals… .<<
Mehr sagte er nicht. Es war so etwas, wie eine stille, versteckte Aufforderung an Kazuki: „Ich habe dir von mir erzählt, nun erzähl du mir von dir! Vielleicht hilft es. Ich möchte dir helfen. Du bist doch mein Freund. Du bist mir wichtig.“ Und auch, wenn man es Yori Matsuya nicht anmerkte, war er nervös, wie selten zuvor. Irgendetwas rührte sich da tief in ihm und er hatte die Befürchtung, dass das was er hören würde, ihm nicht gefallen würde. Ob Kazuki es nun aussprechen würde, oder nicht.
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Nutzer: Kazuki
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geschrieben am: 01.09.2004    um 14:55 Uhr   
Die Tüte mit den bunten Schokonüssen hatte er dem Yori wieder zurück gereicht, also brauchte dieser kein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter ziehen, da er keinen Grund mehr dazu finden würde. Lächelnd ließ er seine restlichen drei M&M’s in der Handinnenfläche tanzen, als Yori die Sache mit dem schwarzrotem Lederkostüm ansprach. Er war froh über dieses Ding gewesen, da es an dem Tag saukalt gewesen war und das Leder hatte den Leib sehr gut gewärmt. Gut, es lag zwar verdammt eng und etwas unbequem am Körper, aber was tat man nicht alles um Peer und dessen Frau Patricia zufrieden zu stellen?
Aber gut, dies war ein anderes Thema, worüber Kazuki liebend gern ein paar Worte und Fäden mehr verloren hätte als bei dem, was Yori unbedingt anschlagen wollte. Natürlich war er nervös und natürlich sah man es ihm an, aber wenn er wüsste wieso, würde er es verstehen können. Zumindest im Ansatz, denn nie verstand man das Problem eines Menschen vollständig, zumindest lag dies im Aspekt des Betroffenen: ja, es lag im Aspekt von Kazuki. Immer hatte er sich deswegen missverstanden gefühlt und den einzigen, den er dies jemals erzählt hatte, war der netter Herr vom Gericht der es wissen wollte und auch musste. Ansonsten hatte er dies immer totgeschwiegen und versucht, ein normales Leben zu führen. Mit der Zeit, als die erste und kurze Beziehung kam – natürlich ohne anfassen – lernte er auf diesem Gebiet zaghaft Fuß zu fassen. Nun, gänzlich bereit war er da noch nicht gewesen, darum endete die Beziehung auch prompt und aus einer kläglichen Romanze entstand eine normale Freundschaft, bis er weggezogen war…, da, Yuri hatte es nicht leicht mit ihm gehabt. Dann kamen andere Dinge und der kleine Geistesblitz, dass Frauen doch nie etwas für diesen Skandal für konnten. So lernte er, die weiblichen Wesen zu akzeptieren und hielt Abstand von den Männlichen. Durch seinen Lebenslauf mit verschiedenen Bands aus männlicher Besatzung wurde dies natürlich schwerer und schwerer, aber solange er Distanz halten konnte und im Hintergrund war, war alles verdammt in Ordnung.
Heute hatte er sich übertroffen, richtig, aber man hatte es auch von ihm verlangt, es war seine Rolle gewesen. Gib ihm eine andere Kleidung, sag ihm wie er sich verhalten soll – vielleicht noch dem Ding einen Namen – und er war ein ganz anderer Mensch! Nur auf der Bühne nicht, da musste er wieder er selbst sein, da die Fans dies wollten. Ja, sie wollten Kazuki und kein böses Halbgottwasauchimmerwesen.
Ja, und nun, nun kommst du daher – Nichtswisser – und verlangst doch tatsächlich das Unmögliche von mir?! Was denkst du, was kommen wird? Was denkst du, wie ich mich verhalten werde? Hast du keine Angst dass ich dich verbal verletzen könnte, weil du Grenzen unerlaubt überschreitest? Weil du Sachen aufwirbelst die ich vergessen wollte?
Der Drummer stand plötzlich auf und hatte einen Gesichtszug, der keine Freundlichkeit aufweisen konnte. Nein, es war eher ein bisschen Enttäuschung, Angst und Trauer darin zu sehen, aber keine Freude. Der offene Bademantel wehte auf als er sich schwungvoll umwendete, wurde aber sofort durch das dicke Stoffband um seine Hüften gebändigt. Ein langsamer Knoten wurde gebunden, der ihm Zeit zum Überlegen geben sollte.

„Du willst die Wahrheit hören? Die nackte Wahrheit?“
Ah, toller Übergang mit dem Wort 'nackt'. Besser fühlte er sich gerade nicht dabei.

„Ja, ich verstehe das.“ Murmelte der Drummer leise weiter, sah jedoch nicht zu Yori zurück sondern schlenderte zu dem Tisch in der Ecke, um seine Handflächen stützend auf dessen Kante zu legen um somit den Oberkörper zu stützen, der schwerer und schwerer wurde. Die Last der Vergangenheit, er spürte sie…, aber keiner wird sie ihm nehmen können…, keiner! Er verstand es trotzdem, oder, meinte er dies nur? Ja, er war ein seltsamer Kerl und es wurde Zeit die Karten offen auf den Tisch zu legen. Nur Mut, Kazuki-kun, was sie über dich denken werden ist doch egal, selbst, ob du ihnen tatsächlich Rechtschaffenheit schuldest – tu es einfach und sieh deiner miesen Vergangenheit ins Auge! Sei endlich ein Mann und keine Memme!
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Nutzer: Kazuki
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geschrieben am: 01.09.2004    um 14:55 Uhr   
„Gut, gut. Du willst es wissen? Ich werde es dir erzählen.“
Langsam wendete sich der Drummer um, um sich gemächlich auf den Tisch zu setzen. Der Blick war immer noch gesenkt und foccusierte seine Hände, die beschmutzt von der Glasur der M&M’s waren. Sie wurden weich, aber er nahm sie nicht aus seinen Händen, jetzt nicht. Ruhig, der Leib angespannt und starr wie bei einer Statue, begann er zu sprechen. Es war schwer und würde nur stockend von sich gehen, aber es musste wohl so sein. Der Tag des Geschehens…, er kannte ihn genau… .

„Es war der 12.06.1994. Ich wohnte ein halbes Jahr bei meiner vierten Pflegefamilie, bis alles sich schlagartig ändern sollte. An diesem Tag war für mich nichts mehr so wie es je gewesen war – wenn überhaupt. Ich war nachmittags allein 'zu Hause'. Mein derzeitiger Vater kam früher von der Arbeit als erwartet und meine derzeitige Mutter war ebenso berufstätig, kam aber sonst wie mein Vater so gegen Abend 'nach Hause'. Er verhielt sich seltsam, ging nicht von meiner Nähe weg und, und – tatschte mich an.“
Kazuki musste da sein Gesicht verziehen, es kam alles wieder hochÂ…, ekelhaft.

„Dann ließ er mich zumindest in Ruhe, als ich mehr auf Abstand gegangen bin und regelrecht aus dem Haus flüchten konnte. Nun, am späten Abend, als ich im Bett lag, hatte er sich in mein Zimmer geschlichen und, und da war es eben passiert. Es war so eklig gewesen…, dass kannst du dir nicht vorstellen.“
Er schluckte hart und kämpfte gegen aufkommende Tränen an, er wollte doch nicht schwächer wirken als er eh schon war.

„Dreimal hatte er sich an diesem Abend an mir vergriffen, dreimal…, und ich war froh als ich endlich einschlafen konnte vor lauter Angst und Erschöpfung. Seitdem plagten mich Alpträume und seitdem hörte es nicht auf. Zwei ganze Jahre lang wurde ich Missbraucht und Misshandelt, auf den schönsten Weisen wie man es sich nur ausmalten kann. Letztendlich hatte ich Glück und meine Pflegemutter hatte es bemerkt und es sofort der Polizei gemeldet. Ich war kein Einzelopfer…, nein. Ah, ich konnte nichts sagen, ich war so verwirrt und verängstigt, dass ich mich meiner derzeitigen Mutter nicht anvertrauen konnte. Ich, ich wusste doch nicht wie sie reagieren würde – wer glaubt schon einem Kind, was nicht mal von ihnen gezeugt wurde?“
Nein, das war einfach zuviel für ihn. Er ließ die weichen Schokonüsse mit der bunten Glasur auf den Boden fallen und verbarg sein Gesicht hinter feingliedrigen Händen, wobei er heimlich seine Tränen laufen ließ. Zwei ganze Jahre… .

„Ich habe es nie jemanden erzählt, nur dem Richter, als die Verhandlung kam. Niemand sonst wusste davon bescheid – außer natürlich meine folgenden und letzten Pflegeeltern, die mussten es ja wissen. Ab da an konnte ich kein vernünftiges Verhältnis mehr zu männlichen Personen aufbauen, verstehst du? Es ist doch keine Absicht, dass ich so seltsam bin, ich kann mich einfach nicht fallen lassen! Ich habe eben Angst davor da ich nicht weiß, wie ich mit diesem einschneidenden Geschehnis umgehen soll. Ich, ich weiß es einfach nicht.“
Seine Stimme wirkte unter den Tränen erstickt und fand keinen ebenen, anhaltenden Klang. Immer wieder wurde sie gebrochen und geschlagen, von jenen tiefsitzenden Emotionen. Es war ihm so peinlich hier zu sitzen und zu heulen.

„Beim Dreh wirke ich anders, ja. Aber das ist, weil man mir eine andere Rolle gibt die ich ausspielen soll. Auf der Bühne oder bei Interviews, da will man mich persönlich haben und keine aufgesetzte Rolle. Darum kann ich nicht so mit euch agieren, wie ihr es gerne hättet. Ich, ich schaffe so was einfach nicht…, ich werde diese Angst nie verlieren, Yori, nie! Das sitzt einfach viel zu tief in meinem Herzen drin… .“
Und damit, mit diesem letzten Satz, endete seine Erklärung seiner selbst.
Und nun? Was willst du nun machen? Dein Mitleid aussprechen? Ach weißt du, spar dir doch lieber die Luft, denn du wirst mich nie verstehen können, du weißt nicht wie so was ist, du nicht!

„Und weißt du, was heute für ein Tag ist? Ja, der 12.06.2004! Zehn ganze Jahre sind vorgegangen und ich habe es immer noch nicht geschafft, es zu vergessen. Ich bin ein armselige Figur eines Menschen..., unglaublich so ein Schicksal zu bekommen, dabei habe ich nie etwas getan.“
Keuchte er unter Tränen hervor und verstand es langsam wirklich nicht. Dieser Wechsel zwischen etlichen Familien und jene Misshandlung, die er nicht verarbeiten konnte. Endlich hob er seine Hände von seinem Gesicht und wies ein schreckliches Antlitz vor. Die Schminke war verlaufen und zog gepeinigte Striche über seine Wangen, ehe er einfach aufstand und zu dem Waschbecken ging, um sich gänzlich zu waschen. Die Tatsache, wie er dies nun vor den Maskenbildnern erklären sollte, beachtete er da nicht. Als er fertig war, sah er unter einer schnellen Atmung auf und blickte in den Spiegel vor sich…, er sah schrecklich aus, ja, schrecklich.

Geändert am 01.09.2004 um 15:04 Uhr von Kazuki
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Nutzer: Kazuki
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geschrieben am: 01.09.2004    um 15:04 Uhr   
„Kannst du mir sagen, warum? Kannst du es?“
Flüsterte Kazuki und hob seine rechte Hand um zärtlich im gespiegelten Antlitz seine Konturen nachzufahren, ehe die Fingernägel kratzend über das Glas hinab rutschten und er mut- und kraftlos den Kopf fallen ließ. Er konnte einfach nicht mehr.
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Nutzer: yori
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geschrieben am: 02.09.2004    um 19:44 Uhr   
Yori zog geschmeidig seine Beine in den Schneidersitz, wobei er aufpassen musste, dass man trotz weißem Stoff und Bademantel nichts sah. Nicht, dass er sich vor Kazuki geschämt hatte – sie hatten schließlich auch zusammen geduscht – aber er war nicht so exhibitionistisch veranlagt, dass er jedem zeigen wollte, was er hatte. Aber das war nicht sein eigentliches Problem. Der Leadsänger bemerkte nämlich, dass er das, was er gesagt hatte, besser für sich behalten hätte. So kannte er Kazuki nämlich gar nicht und wenn er ehrlich war, jagte es ihm Angst ein. Er schaute den Schlagzeuger aus seinen braunen Augen an und spätestens jetzt war ihm klar, dass es hier nicht um eine Lappalie ging. Am stärksten empfand er diese Panik in Kazukis Gesicht und er war versucht aufzustehen und ihn wie ein Kind in den Arm zu nehmen. Natürlich war das im nächsten Augenblick schon wieder völlig undenkbar und so konnte er ihn nur ansehen und hoffen, dass das Kommende nicht sein Weltbild zerstören würde.
>>Du willst die Wahrheit hören? Die nackte Wahrheit?<<
Yori nickte nur und war sich sicher, dass ein Kopfschütteln eher richtig gewesen wäre. Aber Kazuki sollte sich aussprechen. Es hatte ihm gut getan und den Leuten von denen er gehört hatte, warum also nicht auch dem verschlossenen Schlagzeuger der „Puppets“?
>>Ja, ich verstehe das.<<
Und dann lauschte er einem Bericht, den er noch vor einer halben Stunde als reinstes Hirngespenst abgestempelt hätte. Während Kazuki redete, sank Yori immer mehr in sich zusammen, bis er schließlich seine Knie an den Körper gezogen und umarmt hatte. Nein, das konnte er sich alles nicht vorstellen, aber er konnte sich genauso wenig vorstellen, dass Kazuki log. Das kam einem Alptraum gleich, den er nicht selbst erlebt hatte, der ihm trotzdem eine Gänsehaut über den Körper zog. Schweigend sah er die M&M’s zu Boden fallen und biss sich auf die Unterlippe, als sein Bandkollege immer noch weiter erzählte und das alles unter Tränen und Schluchzen, das Yori bis ins Mark drang. Beim nächsten Satz musste der Leadsänger jedoch noch einmal schlucken.

>> Und weißt du, was heute für ein Tag ist? Ja, der 12.06.2004! Zehn ganze Jahre sind vorgegangen und ich habe es immer noch nicht geschafft, es zu vergessen. Ich bin ein armselige Figur eines Menschen..., unglaublich so ein Schicksal zu bekommen, dabei habe ich nie etwas getan.<<
Nein, er war sich sicher, dass Kazuki nie etwas getan hatte, nichts, was so eine Tat rechtfertigen würde. Was brachte Menschen dazu Kindern so etwas anzutun? Was musste in ihrem Gehirn durchgebrannt, was für kranke Menschen mussten das sein? Natürlich, auch sein Vater war nicht einfach gewesen. Er war besessen von dem Gedanken aus Yori ein Genie, ein Wunderkind zu machen und das mit aller Gewalt. Aber das war doch nichts gegen Kazukis Pflegevater. Ganz urplötzlich verspürte er eine wilde Wut gegen diesen Menschen und er war sich sicher, dass er ihn ohne zu zögern krankenhausreif geschlagen hätte.

>>Kannst du mir sagen, warum? Kannst du es?<<
Schweigend fuhr sich Yori über das Gesicht und er spürte, dass auch er Mühe hatte sich zu beherrschen. Dann, ganz sanft, ohne aufzustehen, oder auch nur den Versuch zu machen Kazuki in irgendeiner Art und Weise näher zu kommen, sagte er:

>>Nein, das kann ich nicht. Aber das kann keiner, Kazuki-chan. Es gibt so viele kranke Leute und er ist einer davon. Du hast ihn angezeigt, das ist gut. Ich weiß, dass es nicht viel bringt, dir zu sagen, dass das nie hätte passieren dürfen, denn es ist trotzdem passiert. Aber ich kann dich nun verstehen.<<
Er machte eine kleine Pause und sagte dann leise.

>>Hast du schon einmal darüber nachgedacht, deswegen in Therapie zu gehen?<<

Geändert am 02.09.2004 um 19:45 Uhr von Yori
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